Hallo Ihr Lieben!
Ich brauch mal wieder Tipps von Euch. Dass ich unter Depressionen leide, ist mir schon länger bekannt. Allerdings war es nie so, wie das meist beschrieben wird. Ich leide unter Schlafstörungen, Panikattacken und einigen Ängsten.
Im Mai hab ich während einer Liebeskummerphase dann eine Art Zusammenbruch gehabt und nicht mehr mit dem Weinen aufhören können. Ich musste dann vorübergehend zu meinen Eltern ziehen, weil ich das Alleinsein nicht ertragen hab (sonst war ich immer recht gern allein). Hab dann AD kurzzeitig genommen, 10 kg zugenommen und es ging langsam wieder bergauf. Hab seit Oktober nen neuen Freund, das Schlafen wurde besser und auch die Panikattacken wurden weniger. Ich geh wöchentlich zu meiner Therapie und es schien alles gut zu werden. Nur allein war ich nicht mehr gern, hab immer sofort das Radio angemacht wenn ich heimkam, weil ich Stille nicht ertragen konnte etc.
Nun hab ich seit ein paar Tagen Stress mit meinem Freund, fange wiedermal an alles in Frage zu stellen usw.
Gestern wollte ich mich nach der Arbeit mit ner Freundin in der Stadt treffen und auf dem Weg in die Innenstadt isses dann passiert: ich hab mich in nem Hauseingang versteckt, weil mir die ganzen Menschen um mich rum so Angst gemacht haben. Ich musste daraufhin heim gehen und hab die Verabredung abgesagt. Hab gestern Abend dann viel geweint (ging seit Monaten nicht mehr so gut mit dem Heulen). Heute hab ich bis neun Uhr geschlafen, was für mich seeeeehr lang ist (normalerweise steh ich so um fünf auf). Radio kann ich nicht hören denn es nervt mich. Joggen gehen will ich nicht, weil ich keine Lust hab, andere Menschen unterwegs zu sehen. Selbst meine Katze nervt mich. Am liebsten würde ich mir die Decke über den Kopf ziehen und drei Wochen schlafen.
----> Da wär sie dann also - die Depression, wie sie immer beschrieben wird. :-/
Nun zu meiner Frage: wie geht man damit um? Sich selbst die Ruhe gönnen und heute alle Verabredungen absagen? Oder sich aufraffen? ich will heute Abend mit ner Freundin bei ihr DVD gucken, hab aber Angst, dass ich sie nicht "ertrage" (sie ist ein sehr lebhafter und auch lauter Mensch) wenn ich dort bin.
Gibt es andere Möglichkeiten als Medikamente, wenn das nicht von allein aufhört? Ich hab jetzt nun schon meine Tageslichtlampe (so ein Lichttherapieding) angemacht und Reiswaffeln mit Käse (Käse enthält Tryptophan, einen Baustein zu Bildung von Serotonin, dem Glückshormon) gefrühstückt.
Wem fällt noch was ein? Johanniskraut mag ich nicht mehr nehmen, das hab ich im Sommer im Anschluss an mein AD genommen und hab so furchtbar Hunger davon gehabt, dass ich nur gefressen hab. :-(
Also hat noch jemand Ratschläge?
Vielen Dank fürs Lesen, der Text ist doch recht lang geworden...