zona_11851387:FOU:
Ja, ich weiß nicht, das ist für mich nur schwer zu verstehen, dass du nicht zunehmen möchtest.
In meinem Umfeld hatten sich damals die Menschen von mir abgewandt weil ich einfach SCHLIMM AUSSAH.. Das siehst du nicht, sondern andere. Auch sonst habe ich bis heute kein Umfeld, das wirklich wert auf das Schlank sein legt - Ich habe mir auch bewusst Leute gesucht, die genau das Gegenteil propagieren, anders geht es glaube ich nicht, um da raus zu kommen. Auch "dicke" Frauen schön finden!
Und, ich glaube ich hatte Glück, dass das funktioniert hat, aber das war wirklich die Rettung:
Mir ging es so scheiße, beschissen, auch ganz einfach, weil ich keine Freunde mehr hatte, keine Familie, nichts..Schule kaum noch hin gegangen Ich MUSSTE mir irgendwann sagen, ICH SCHAUE MICH IM SPIEGEL AN, WIE ANDERE MICH SEHEN, also neutral.
Mir ist durch die ständig Selbstbeobachtung aufgefallen, dass ich mich fiel zu oft im Spiegel betrachtete und das immer schon vorher (!) mit dem Gedanken: ich bin hässlich.
Also habe ich einen Tag daran gearbeitet, ich gucke nicht in den Spiegel.,.. erst am Abend, stand ich neben dem Spiegel ohne schon zu gucken und sagte mir - klarer Kopf, ich brauche einen klaren Kopf (um nicht schon wieder vorher zu denken, ich bin hässlich!)
Und dann stand ich VÖLLIG NACKT vor dem Spiegel und hatte einen riesen SCHOCK.
Ganz ehrlich, ich habe plötzlich erst nach ca. 2 Jahren gesehen! wie krank und dünn ich aussah! Meine Arme, meine Beine- da war nichts mehr dran!
Ich finde aber super, wie klar du dir schon über deinem Problem bist. Man sieht, du hast schon viel begriffe und arbeitest ständig! Der Ausweg ist wie wenn man schwimmen lernt. Erst macht man kleine Kreise und hält sich zwischen durch an einem Stück Holz fest, die werden dann immer größer! und irgendwann kannst du frei schwimmen. (aus einem Buch für ES). Ich fand das Bild super. > Das stück Holz ist deine Essstörung.
Versuche mit jedem Tag außerhalb andere Sicherheiten zu finden. Das kann sein, heute gehe ich ein Stück bis dahin, ohne daran oder daran zu denken....
Was macht dich wirklich unsicher, was fehlt dir...Überlege dir konkrete Gründe und konkrete Antworten, das kann man sich auch aufschreiben..
Ich kann bis heute noch nicht regelmäßig in die Uni gehen. Ich habe gelernt, das zu akzeptieren - ich bekomme sonst auch Angstzustände, selbstzweifel und so, aber bisher habe ich das alles irgendwie geschafft. Wenn es mir schlecht geht und ich merke, ich habe keinen Halt mehr, dann bleibe ich halt zu Hause und gucke was ich machen kann, das es mir besser geht und auch, damit ich in Zukunft mit dieser Situation in der Uni eine Lösung finde - eine Antwort, damit ich länger da bleiben kann oder überhaupt hin gehen. Aber ich esse deswegen nicht mehr weniger. Du musst deinen Rhythmus wiederfinden. Wenn dir was zu viel ist, dann ist dir halt was zu viel, dann mach es langsamer und suche Lösungen.
Kalorien habe ich auch nicht gezählt - das ist auch gut so!Aber vielleicht ist es doch besser du kaufst dir eine Wage um nicht noch dünner zu werden - missbrauche sie aber nicht! Wenn du sie doch mussbrauchst, dann suche dir beispielsweise ein Kleidungsstück..
Versuche auch mehr darüber zu schreibe, was dich eigentlich wirklich im Leben unglücklich macht. Wenn du von deiner Mutter erzählst, dann ist es klar woher du da (auch) hast. Das wir alle unsere Eltern lieben, ist klar, trotzdem dürfen wir auch aggressiv sein und sagen: Du, das und das läuft scheiße!
So, ich schreibe viel,
entschuldige und alle, die es nervt.
Ich möchte aber auch nicht persönlich angeschrieben werden, weil sonst verstrickt man sich irgendwann.
Erzähle noch mehr von dir, konkretere Dinge, damit man die nacheinander in Foren besprochen werden können, wenn du magst- trau dich, wir sitzen hier alle im Boot.(Lustig, bei dem Bild mit dem Freischwimmen :-)