Hallo ain.soph
meine Oma ist auch gestorben, mit 92 Jahren (bin knapp 40)
Sie kam am 20.12.2001 mit Schlaganfall ins Krankenhaus, zwischen Weihnachten und den Feiertagen hat sie die ganze Familie "begleitet", bis wir alle es am 4.1.2002 erfahren mussten ;-(
Natürlich waren wir darauf "vorbereitet", während es bei Dir so plötzlich ging...?
Egal wie, letztendlich ist es das, was ein jeder doch noch gerne vorher gesagt hätte, oder?
Nur daß man nicht mehr die Gelegenheit gehabt hat, ich glaube, derjenige weiß das aber trotzdem, wie wer ihm zugetan ist
Wir haben 14 Tage unserer Oma jeden Tag die Hand gehalten, sie hat von unseren Worten nichts mehr richtig verstanden, nur gelallt, aber die Stärke, mit der SIE, UNSERE Hand immer und immer wieder gedrückt hat, das war enorm (starke Frau).
Und wie Du sagt, war das Deine Oma auch!
Es sagt sich jetzt so leicht...
Mach Dir bitte keine Selbstvorwürfe und quäle Dich, weil sie im Sterben lag und alleine war...
in ihrem Herzen war sie nicht alleine, da wart ihr alle zugegen und das hat sie "mitgenommen".
Hm, wie soll ich das jetzt am besten erklären oder mich ausdrücken?
Ich bin der Meinung, durch die Erfahrungen mit dem Tod meiner Oma, daß es zwischen den wirklichen Leben und danach, mehr gibt, als wir uns vorstellen können...
Sie wollen bestimmt nicht, daß wir so trauern und über den Verlust so leiden, aber das ist das, was wir empfinden.
Tja, wie soll ich das sagen, auch auf die Gefahr hin, daß das verrückt klingt, für mich hat's jedenfalls Bedeutung: meine Oma ist genau an dem Tag gestorben, der der 10-jährige Jahrestag zwischen meinem damaligen Freund und mir gewesen wäre (hätte er mich nicht 3 Monate vorher nicht verlassen). Da ich eh enormen Trennungsschmerz mit finanziellen Problemen hatte und alles auf diesen einen Tag fiel, habe ich mir gedacht:
Ist das nicht vielleicht ein Wink grundlegend mal darüber nachzudenken, wieso gerade dieser Tag?
Vielleicht wollte sie mir ja evtl. dadurch klar machen, daß der 4.1. für mich im Leben ein Gedenktag nur alleine immer für sie werden sollte, aber nie wieder mit ihm!
Und so hat sie ehrlich gesagt ihm Nachhinein wirklich Recht gehabt.
Das Ganze gewann für mich etwas mehr an Bedeutung, als 2 Monate später ihr Bild mit Messingrahmen mir nichts dir nichts einfach umgefallen ist. Kurz vorher hatte ich mit telefonisch zu einer Dummheit verleiten lassen, ich wollte es so und habe es auch getan, und es hinterher nach vielen Monaten (seelisch und moralisch) auch bereuen müssen.
Ob sie wohl....? Aber ich denke gerne erstaunt und schmunzelnd an diesen Vorfall/Vorfälle zurück.
Immer wenn ich ihr Bild anschaue, ist es schön sie zu sehen, auch wenn sie in Natura nicht mehr da ist. Sie ist so zu alle dem, was sie vorher schon war und mir bedeutet hat, zu meinem persönlichen "Schutzengel" geworden
Nun Du, liebe ain.soph, jetzt muß ich mir doch die Nase putzen gehen und meine Tränen wegwischen,
hoffe, daß Deine bald trocknen können und Dein Schmerz nachlässt.
Deine Oma möchte bestimmt nicht, daß Du so viel Kummer hast, auch wenn Du jetzt noch so empfindest, leider gehört das zum Leben, ich weiß. Du trägst sie doch in Deinem Herzen und in der Erinnerung weiter, und das ist das Allerwichtigste
Einen lieben Gruß an Dich,
und falls es Menschen gibt, die sagen "das Leben geht weiter...", so hart und derb das grad klingen mag, so ist es.
Miss38