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Ich kann mich den Worten meiner Vorgängerin nur anschließen; aus meiner Sicht sind Einschränkungen beim Essverhalten eine hervorragende Keimzelle für Fressattacken. Über lange Zeit war mir nicht klar, WIE zwanghaft und kontrolliert mein Essverhalten ist, dazu war ich in dem Mechanismus schon viel zu stark drin.
Der "Fressdruck" ist erst weg, seitdem ich, platt ausgedrückt, den Mut habe, eine ganze Pizza zu essen und nachher nicht zu kotzen, mit Kollegen essen zu gehen und nachher nicht zu kotzen, Schokolade, Chips zu essen, und nicht zu kotzen.. ihr könnt euch ja denken, wie die Reihe fortzusetzen ist.
Hat insgesamt sehr lange gedauert, und man sollte sich von Rückschlägen nicht zurückwerfen lassen. Ich hätte nach 16 Jahren Essstörung NIEMALS geglaubt, dass ich jemals wieder Vergnügen daran haben werde, ein Restaurant aufzusuchen, ohne nachher die Kloschüssel zweckzuentfremden.
Die Sache mit dem Gewicht ist wohl ein Teil des Problems... ich habe früh aufgehört, mich zu wiegen, das war reiner Terror. Um es ganz vorsichtig auszudrücken: sei froh, dass Du quasi normalgewichtig bist! Dass ist eine sehr gute Voraussetzung dafür, dass Du auch den Rest schaffst. Ich wünsche Dir, dass Du - wie ich - auch die Gelegenheit hast zu erfahren, dass "normales", nicht-restriktives Essen nicht bedrohlich ist.