Hallo liebes Forum,
ich habe mich bereits an anderer Stelle ausführlich darüber ausgekotzt (pardon), wie schrecklich es einfach ist, in welcher Situation ich mich befinde.
Kurz gesagt: Ich, 16, bin seit fast geschlagenen drei Jahren unglücklich in meinen 31 Jahre älteren Lehrer verliebt.
Ja, ich weiß, dass man dieses Phänomen in meinem Alter wohl öfter mal hat, aber ich kriege diesen Mann weder aus meinem Kopf, noch aus meinem Herzen...
Auch wenn so manch einer das nicht glauben mag, aber ich bin tatsächlich in der Lage dazu, eine bloße Schwärmerei von schrecklich tief gehenden Gefühlen zu unterscheiden.
Er und ich sind einfach total auf einer Wellenlänge - das habe ich schon vor längerer Zeit bemerkt und er hat es vor wenigen Monaten selbst ausgesprochen, nachdem dem mehrere Monate voll mit Gesprächen außerhalb des Unterrichts voraus gingen, da er mich im ersten Halbjahr des Schuljahres 2012/2013 zuletzt unterrichtete. In der Zeit haben wir uns als zwei Menschen, vielleicht sogar als Mann und Frau, kennen- und schätzen gelernt und ich weiß nun umso mehr, warum er es mir von Anfang an so angetan hat.
Jetzt ist er wieder mein Lehrer - in einigen Fächern sogar, sodass wir uns an 4 von 5 Tagen in der Woche sehen.
Und er macht mich verdammt nochmal verrückt. Ich gewinne immer mehr den Eindruck, dass da... etwas zwischen uns ist. Das habe ich noch nie erlebt - und ich neigte schon immer dazu, mich langfristig unglücklich in Leute zu vergucken. Ich weiß also, dass man in einer solchen Situation dazu tendiert, zu viel in Dinge hinein zu lesen, sie über zu bewerten und Dinge auf sich zu beziehen, die nichts mit einem zu tun haben.
Mir wurde inzwischen von Außenstehenden fehlendes Verständnis dafür entgegen gebracht, dass er mich so "anders" behandeln würde und der ein oder andere hat bereits die Vermutung geäußert, dass dieser Mann auf mich stehen müsse, da er mich immer so viel anschauen würde und ständig das Gespräch mit mir suche oder eben einfach anfängt von mir zu erzählen.
Ständig spricht er die selben zwei, drei Dinge an, obwohl wir sie schon x Mal durchgesprochen haben, andauernd bietet er mir an, sich mit mir zusammen zu setzen, falls ich Hilfe brauche - sei es zum Verständnis des Gesagten im Unterricht oder zur Hilfe bei längeren, fachspezifischen Aufsätzen oder Hausaufgaben. Dabei hat er mir doch erst vor ein paar Monaten gesagt, dass er für sowas zwar verfügbar sei, er aber erwartet, dass die Schüler auf ihn zukommen...
Erst neulich ist er quasi ins Schwärmen gekommen, als er jemandem erzählte, dass ich ja nicht nur voll von unausgeschöpften Potential stecke, sondern auch noch ein toller Mensch sei...
Erst neulich hat er dem ganzen Kurs unterbreitet, was für eine intelligente Frau (interessante Formulierung, wenn er die anderen als "Mädchen" bezeichnet...) ich doch sei...
Erst neulich haben wir den ganzen Unterricht über geredet. Ich saß in der ersten Reihe, da der Platz, den ich die letzten Stunden über für mich beansprucht hatte, nun wieder besetzt war und der Mann hat sich nach keinen 10 Minuten Unterricht seinen Stuhl geschnappt und ihn direkt vor meinen Tisch gestellt, statt an seinem Pult zu sitzen - wie gewöhnlich. Wir haben die ganze Zeit geredet, obwohl der Kurs eigentlich eine Aufgabe hatte, die in Stillarbeit zu erledigen war. Ich bin kaum zur Bearbeitung des Textes gekommen, weil wir einfach nicht aufgehört haben zu reden, was definitiv kein normales Verhalten für einen Lehrer ist. Insbesondere weil die besprochenen Themen nur in Bruchstücken etwas mit der Schule zu tun hatten.
Auch die kleineren Momente in unserer Konversation, die definitiv einen Flirt verhießen, waren ungewöhnlich. Sei es die Anmaßung, dass er überzeugt von meiner bösen Seite sei in Verbindung mit diesem schelmischen Lächeln oder den Blick, der seine Aussage begleitete, dass es ja vielleicht doch ein paar Leute in dieser schrecklichen Stadt gäbe, die ganz nette Gesellschaft wären. Eben vieles auf non-verbaler Ebene, sodass man mir wieder vorwerfen könnte, ich sei einfach schrecklich naiv, aber ich schlage mich die letzten Jahre über ganz gut darin, auf dem Boden zu bleiben.
Deswegen macht mich sein Verhalten eben so verrückt. Weil es auf einmal eben doch Anzeichen dafür gibt, dass der Mann mich mehr mag, als erwartet oder sogar erlaubt.
Ich bin kein kleines verliebtes Mädchen, das sich in die Unerreichbaren verguckt und morgen schon wieder von einem Star schwärmt.
Das hier ist unheimlich echt und es wird immer echter mit dem, wie er sich mir gegenüber präsentiert.
Und ich weiß, dass ich niemals eine Chance habe, mir eine Zukunft mit ihm aufzubauen - selbst wenn das Schicksal auf meiner Seite wäre und er mich toll finden würde und sich das alles so hält, bis ich mein Abitur in der Tasche habe... Der Altersunterschied ist zu immens. Auch wenn er kein Problem für mich darstellen würde, aber bei ihm weiß ich es nicht und... überhaupt. Der bloße Fakt, dass wir einander in einem Abhängigkeitsverhältnis kennenlernen mussten, steht dem im Wege. Und das obwohl wir die normale Rollenverteilung als Schülerin und Lehrer überkommen zu haben scheinen...
Gott, was mache ich nur?