Überspitzt
Ich denke, dass wir beide darauf achten sollten, dass unsere Positionen nicht zu überspitzt dargestellt werden, das würde die Fronten verhärten. Das ist mir gestern bei meinem Post passiert und ich halte auch dein Postig für leicht überinterpretierend.
Erstmal bin ich froh, dass du eine ernstzunehmende Antwort dazu geschrieben hast, was ich nicht erwartet habe.
zu 1)
Ich habe nicht gesagt, dass keine Frau fürs Mathematikstudium gemacht ist. Nur tendenziell. Ich wollte damit zum Ausdruck bringen, dass es nach meiner Gleichberechtigungsvorstellung , die ich absolut habe, es keine Gleichberechtigung sondern eher ein Gleichheitszwang!! ist, wenn Frauen irgendwo irgendwelche Quoten erfüllen müssen, damit die Firma/die Uni als emanzipiert gilt. Ich habe gesagt, dass doch jede Frau, die es gerne möchte und dafür auch geeignet ist, Mathematik studieren soll. Aber die Uni soll sich einen Teufel um irgendwelche Quoten scheren!
zu 2 & 3)
Ich finde, dass du das ziemlich einseitig betrachtest.
Ich spreche doch nicht von Privilegienverweigerung, ich bin nur dagegen, sie allen aufzuzwingen, weil es gerade so im Trend ist. Was ist denn deine Absicht? Dass jetzt jede Frau im Bergbau ... (ach ne, ihr wollt ja nur die guten Seiten, Manager werden und sowas, aber bloß keine Kisten schleppen) oder bei einer großen Bank arbeitet und die Männer alle zuhause bleiben und das Steak braten? Das Problem, das ich einfach sehe, ist, dass diese Bewegung eher den Spieß umdrehen will als Gerechtigkeit.
"(jeden Tag Kohlen schleppen)"
Ach, dafür bist du dir dann wieder zu schade und das ist wahrscheinlich die Schuld der Männer, dass es so war. Stimmt, nach 12 Stunden Knochenarbeit in der Fabrik, Existenzängsten, weil durch neue Maschinen tausende von Mitarbeitern entlassen werden sollen, also nochmal 3 Stunden mehr arbeiten, damit man seinen Job behält, hätten die Männer das eigentlich auch noch machen können. Frechheit von denen, die Frau zwei Säcke Kohle tragen zu lassen.
Hätte die Frau in der Fabrik arbeiten müssen und wir hätten die popeligen Säcke Kohle getragen, hättet ihr es so ausgelegt, dass es eine Schande war, dass Frauen so hart arbeiten mussten und wir zuhause auf der faulen Haut lagen.
Genau das stört mich an der Sache. Die Perspektive. Sie ist einfach viel zu polarisiert.
Natürlich ist das hier alles sehr überspitzt und in der Realität ist ja auch alles in Ordnung (bei mir jedenfalls), aber man sollte früh genug anfangen, darüber nachzudenken.
Punkt 4
Du redest von Sklaven. Ich finde es sehr amüsant, wie du die Frau in die Opferrolle redest.
Waren Männer, die jeden Tag Angst haben mussten, dass sie ihre Kinder nicht ernährt kriegen, deswegen bis zum Äußersten gingen, zwölf Stunden Schwerstarbeit ohne Rücksicht auf körperliche Folgen geleistet haben, sich alles gefallen ließen und sich aufopferten, nicht auch Sklaven dieses Systems?? Das ist wieder typisch Frau, die sich eine Märchenwelt wünscht oder was??
zu 5
Das scheinst du wohl schon öfter gehört zu haben.
Wie gesagt, ich sehe das absolut nicht so, wie du vielleicht vermutest, teilweise auch zu recht.
Du denkst immer, dass nur die Frauen von den Männern abhängig sind/sein sollen.
Das ist doch völliger Unfug und mal wieder aus völlig polarisierten Frauenaugen betrachtet. Ich möchte sehr gern und bin auch abhängig von meiner Freundin und umgekehrt. Was glaubst du, warum es so viele Scheidungen gibt und soviele Kinder, die ohne männliche Vorbilder (Väter) (führt übrigens erwiesenermaßen zu Amokläufen) aufwachsen? Weil die Frauen wie die Männer es schlechtreden, abhängig zu sein. Und natürlich will ich jemanden, der zu mir passt. Von anpassen ist nicht die Rede.
Weiter ...
Dass du meine Aussage darauf reduzierst, dass ich in meiner Firma nur eine Putzfrau und eine Sekretärin einstelle, zeigt, dass du mich entweder nicht verstehen willst oder nicht verstehen kannst.
Ich habe geschrieben, dass ich nur noch eine Putzfrau und eine Sekretärin einstellen würde als Reaktion aüf den gegenseitigen Hass (vielleicht etwas übertrieben), der geschürt wird. Ich meine nur, dass mir diese Quoten so auf den Senkel gehen, dass irgendwann irgendwer auf der Welt, zb ich, aus PROTEST soetwas machen würde. Mir ging es nur um Protest.
Dein Nazivergleich:
Oh man, das typische Stilmittel, wenn einem die Worte ausgehen und man eine Debatte schnellstmöglich abwürgen und dem Anderen gerade noch eine verpassen will. Bin ich ja gar kein Fan von und denk mal drüber nach ;-)
Hitler war also ehrlich mit dem, was er mit den Juden vorhatte. Achso, stimmt, darum wussten auch alle Bescheid, weil er es jeden Tag im Radio gesagt hat ;-)
Also, ich halte dein Postig für würdig, ernstgenommen zu werden und ich bedanke mich, dass du meinen auch ernstgenommen hast. Das ist jedenfalls schonmal eine gute Basis und zeigt, dass nicht über jede Tastatur die blanke Emotion fließt.
Aber es ist halt nicht alles wahr, was durch eine Brille gesehen wird ;-)
In diesem Sinne ..
du weißt schon
Viele Grüße!
ps: Nazivergleiche sind absolut out ;-)