Hallo allerseits!
Meine Frage richtet sich vor allem an Frauen, die mit einem Moslem verheiratet sind. Obwohl die Religion hier eher die zweite Rolle spielt. Viel mehr geht es um die Mentalität. Kurze Schilderung: mein Freund ist gläubiger Moslem. Ich glaube an Gott, aber mehr auch nicht. Keine Kirchengänge, keine Rituale/Traditionen oder Ähnliches. Ich gehöre zu denen, die Weihnachten nicht wegen der Religion, sondern wegen "mit Familie zusammen sein und Geschenke machen" feiern. Wir sind beide Studenten und kommen beide ursprünglich aus Russland. Nur aus sehr unterschiedlichen Regionen. Wir wollen demnächst zusammen ziehen und planen auch eine gemeinsame Zukunft mit Kindern und was sonst dazu gehört :)
Unsere Mentalität unterscheidet sich in sehr vielen Bereichen. Ich bin der Meinung, dass es kein Familienoberhaupt geben sollte, dass alle Fragen und Probleme gemeinsam gelöst werden sollten. Er streitet das gemeinsame Lösen nicht ab, sagt aber, dass der Mann das Familienoberhaupt ist und das letzte Wort auch hat. Er sagt auch, der Mann muss bei all seinen Handlungen die Wünsche andere berücksichtigen und zum Wohl der Familie handeln. Ich finde es nicht verkehrt, dennoch stört mich seine Äußerung "der Mann hat das letzte Wort".
Wir haben schon 2 Monate zusammen gewohnt und hatten keine Auseinandersetzungen oder so. Er hat auch im Haushalt geholfen und versucht, meinen Wünschen so gut es geht entgegen zu kommen. Aber auf diese Zeit (vor allem, weil es am Anfang der Beziehung war) möchte ichmich nicht komplett verlassen. Wirklich ernsthafte Fragen oder Probleme hatten wir damals nicht zu lösen.
Was seine Vorstellung der Rollenverteilung angeht. Die Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder und kann arbeiten, wenn sie möchte. Der Mann muss als Hauptverdiener für das finanzielle Wohl der Familie sorgen, kümmert sich auch um die Kinder und hilft, wenn nötig, im Haushalt. Klingt zwar nicht total abschreckend, dennoch macht es mir zu denken. Vor allem, er sagt das jetzt, weil er natürlich möchte, dass wir zusammen wohnen. Was ist, wenn später doch alles auf mir lasten wird?
Er verlangt von mir nicht, dass ich konvertiere, möchte aber die zukünftigen Kinder als Moslems erziehen. Ich habe nichts dagegen, möchte aber nicht, dass die Kinder dazu gezwungen werden. Ob er streng gläubig ist, kann ich nicht beurteilen und weiß daher nicht, ob er die Kinder zur Ausübung der Religion zwingen würde.
Ich würde gern wissen, was mich erwartet, worauf ich mich einstellen sollte. Frauen, die in einer ähnlichen Ehe oder Lebensgemeinschaft leben, wie ist es so? Der Mann als Familienoberhaupt, habt ihr da noch was zu entscheiden? Merkt ihr es überhaupt, dass er das Sagen hat?
Ich bitte um ernsthafte Antworten von Personen, die nicht nur was gehört, sondern es wirklich selbst erlebt haben. Es gibt einfach zu viele Vorurteile, die ein Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Mentalitäten erschweren.
Danke sehr!!!