rhianu_11849284Hallo Gretchen
Kann Dich gut verstehen, habe sowas auch schon erlebt.
Was Du machen kannst: Mit Deinem Freund Klartext reden, immer wieder erklären, was und warum Du so fühlst. Nimm ihn mit zu Deiner Familie, zeig ihm, wie das alles EIGENTLICH sein sollte. Frag ihn, was seine Eltern über Dich wissen, woher ihre Vorurteile kommen. Aber lass das alles auf keinen Fall wie ein Vorwurf rüberkommen, das bringt gar nichts, weil er sich dann mit Sicherheit verschließt und vielleicht solche Gedanken hat wie "Meine Eltern haben doch recht, die Frau ist nix für mich", was zwar vollkommen schwachsinnig ist, aber in solchen Momenten hat neigt man zu solchen pauschalen Formulierungen.
Und ich würde an Deiner Stelle darauf bestehen, die Eltern in absehbarer Zeit tatsächlich kennen zu lernen. Sprich einfach eine offizielle Einladung zum Kaffeetrinken oder Abendessen aus, informiere Dich ganz offen, was sie gern essen (frag Deinen Freund, wenn er gerade mit den Eltern telefoniert), etc. und lass es Dir auch nicht von Deinem Freund ausreden. Schließlich geht es darum, dass Du die Chance bekommst, dass seine Eltern sehen, dass ihre Vorurteile höchstwahrscheinlich nicht stimmen, dass Du eine Möglichkeit bekommst, zu zeigen, wer und wie Du bist, und dass die Eltern sehen, dass Du keine "vorübergehende Randerscheinung" bist, dass sie der Tatsache ins Auge blicken müssen, dass ihr Sohn nun mal mit einer Deutschen zusammen ist und Schluss!
Was die Haltung Deines Freundes betrifft: Ich habe den Fehler gemacht, immer die Verständnisvolle zu spielen, es hinzunehmen, dass die Familie mich abgelehnt hat, obwohl sie mich, wie bei Dir, überhaupt nicht kennt.
Natürlich ist es schwer für Deinen Freund, er steht zwischen zwei Fronten, aber er ist mit DIR zusammen, er muss sich irgendwann von der Familie abnabeln, auch wenn er das nicht gern hört oder keine Lust hat, sich damit auseinanderzusetzen.
Wünsche Dir alles Gute!