even_12135673Bitte um Tip,ist das glaubwürdig formuliert? Endlich loslassen, nach Trennung.
Eigentlich geht loslassen auch ohne dies der Ex mitzuteilen, aber da wir so wenig über das Geschehene gesprochen haben, hatte ich das Bedürfnis diesen Brief zu schreiben und auch abzuschicken.
Liebe Juno,
keine Angst, das ist kein letzter Liebesbrief, kein letzter Aufschrei und erst recht kein Wenn Du dass gelesen hast erwarte ich von Dir eine Reaktion Brief. Nein, wirklich nicht, ich habe nur das Bedürfnis mich Dir mitzuteilen. Ist das gegen deinen Willen und deshalb falsch? Ich weiß es nicht, bin mir unsicher. Das musst Du für dich entscheiden.
Jetzt habe ich lange 4 lange Wochen gebraucht zu kapieren was an diesem Sonntag passiert ist.
Ich dachte noch bis zu dem Tag als Du den Kontakt zu mir abgebrochen hast , das Ganze bedeutet eine Auszeit zwischen uns, da du viel Zeit für dich brauchst und ich - wie Du es mir gesagt hast damit deiner Ansicht nach nicht klar komme.
Falsch gedacht, leider. Ist wohl typisch für mich, Niederlagen und Realitäten erstmal nicht wahrhaben zu wollen.
Da denke ich mir tagelang zurecht das alles noch offen ist zwischen uns. Das kann ja auch sein. Aber ist es wirklich nur eine Frage der Zeit? Ist es nicht viel entscheidender wie kaputt das ist was uns mal verbunden hat. Ist die Zeit nicht nur Flucht für den einen, und für den anderen ein verlängertes Leiden durch unbegründete Hoffnung?
Genau das beschäftigt mich in den vergangenen Wochen, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute für Minute. Ich konnte es nicht herausfinden. Aber mein Bauchgefühl sagt mir dazu die ganze Zeit nichts gutes.
Ich verstand die Trennung als eine Riesenkrise nach 12 gemeinsamen Jahren, eine Krise die aufzeigen soll das es so nicht weitergehen kann, ein zielgenauer Schuß vor den Bug, sozusagen. Ich war fest davon überzeugt, dass deine negativen Gefühle aus den Tiefen wieder raus kommen würden, wenn Gelassenheit in unser Leben einkehrt und wenn deine Liebe noch vorhanden und stark genug ist. Denn ich glaube das Gefühl füreinander ist in einer langen Partnerschaft nicht immer gleich stark, es verändert sich ständig.
Ich habe glauben wollen, das sich daraus die vielleicht letzte Chance ergibt ein neuen Umgang miteinander zu lernen und Lösungen zu finden.
Aber eigentlich bedeutet die Trennung nur eins, die klare Botschaft an mich ist:
Du bist mir wichtig, ich mag dich auch, aber lass mich in Frieden
Ich habe es begriffen.
Na ja, hinterher ist man immer schlauer und ich vermute, wenn ich alles so Revue passieren lasse was zwischen uns in den letzten Monaten war, ist deine spontane Entscheidung wahrscheinlich schon über einen sehr viel längeren Zeitraum unbewusst gereift, Stück für Stück halt. Auch wenn du es nicht geplant hast, das glaube ich Dir natürlich gerne, aber Du machst Gefühlssachen meist mit Dir alleine aus. Da kam ich leider mit meiner direkten Art nicht an dich ran. Das werfe ich Dir aber nicht vor, ich werfe Dir überhaupt gar nichts vor.
Obwohl ich so einiges schon früh gespürt habe, hatte ich es nicht geschafft meinen Kurs zu ändern.
Ich konnte es einfach nicht.
Das wurde mir alles zu viel, viel zu viel diese Menge an Problemen die mir ständig durch den Kopf gingen. Das Firmenerbe, meine Arbeit an sich, meine Unzufriedenheit, die Entfremdung zwischen uns, dein Essverhalten, deine Schlafstörungen, meine Aggressionen, mein/dein unglücklich sein, Sven, Christiane, Manfreds Tod, usw..... .....Das alles hielt ich nicht mehr aus.
Ich habe dir oft Vorwürfe gemacht. Ich war zu oft ungeduldig und habe dich auch manchmal nicht ausreden lassen wenn es mir nicht gefiel was Du mir sagen wolltest . Ich habe manchmal gegen deinen Willen mit Dir diskutieren wollen, die Sachen oft zerredet weil ich zu keinem befriedigenden Ergebnis kam.
Und 100 andere Dinge getan, die nicht liebenswürdig waren. Es tut mir Leid. Mein Verstand sagte mir immer ich will sie auf keinen Fall ändern. Sie gefällt mir so wie sie ist. Mir war es immer wichtig, das Du Dinge die ich gut finde und die mir Spaß machen nicht mir zuliebe tust, das weißt Du. Ich wollte aber irgendwann mit Gewalt das Du Dinge für dich entdeckst , die wir gemeinsam machen können. Natürlich habe ich immer gewusst, dass das so nicht in Ordnung sein kann, aber ich dachte das kriege ich irgendwann schon hin, sie weiß ja wie ich das wirklich meine, sie kennt mich ja. Sie weiß das ich sie wirklich mag.
Nur wie und wann ich das hinkriegen sollte, das konnte ich nicht sagen.
Aber ich war fest davon überzeugt, das dein Auszug uns weiterbringt, denn wie Du, muss auch ich zu mir selbst finden.
Ich möchte Dir noch sagen, das ich das Verletzten deiner Gefühle in den letzten Jahren niemals aus Mangel an Respekt und schon gar nicht aus geringer Wertschätzung deiner Person zugefügt habe.
Ganz im im Gegenteil,Du bist ein toller Mensch, ich habe dich immer geschätzt, wollte nur mit Dir glücklich sein, und gleichzeitig deinen und meinen Ansprüchen ans Leben gerecht werden. Schwer zu glauben, ich weiß, aber ist so.
Leider habe es ich nicht geschafft, meiner Liebe zu Dir ein schöneres Gesicht zu geben.
Ich habe viel nachgedacht. Eigentlich über alles mögliche, es gibt ja genug was mich außer uns beiden beschäftigt, aber meine momentan wichtigste Erkenntnis ist, besonders weil sie sich nicht nur auf die Liebe
bezieht, sondern auch auf fast alles andere im Leben:
Nichts kann uns so unglücklich machen ,wie unsere zu hohen Vorstellungen und Erwartungen, denn wir geben uns selbst die Schuld wenn wir ihnen nicht gerecht werden können.
Ich glaube du weißt wie ich das meine. Vielleicht hast Du dich auch so gefühlt.
Diese Schuld die man sich gibt ist ein beschissenes Gefühl, das habe ich jetzt oft genug gehabt.
Ich will nur noch Veränderungen und Ziele, die ich auch schaffen kann, die eigenen Stärken finden und nutzen.
Deshalb ist es OK, wie es ist.
Denn wenn ein Problem nicht zu lösen ist, dann soll man den Gedanken
an das Problem auch fallen lassen. Vielleicht, wer weiß, kommt die Lösung von ganz allein.
Das auch wirklich zu leben ist glaube ich, einer der Wege zur inneren Gelassenheit.
Gelassenheit ist wohl das was mir besonders fehlt.
Ich habe jetzt verstanden was Du willst, ich kann dich nicht halten, deshalb lasse ich dich los.
Ich bin traurig, und ich weiß dass Du es auch bist.
Das geht doch hoffe ich irgendwann vorbei, denn ich möchte für uns beide, dass wir endlich fröhlich und zufrieden sind. Ob ohne -oder miteinander.
Umarme Dich