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'Brit Mila (auch: Berit Mila, Mila; hebräisch Berith: Bund, Mila: Beschneidung. jiddisch : ausgesprochen Brismile abgekürzt: Briss) ist die partielle Entfernung der Vorhaut des männlichen Glieds (siehe Zirkumzision). Sie wird im Judentum als Eintritt in den Bund mit Gott angesehen. Diesen Bund ging Gott nach jüdischer Überlieferung mit Abraham (und seiner Familie) ein; daher wird der Beschneidungsbund auch als abrahamitischer Bund bezeichnet. Die Juden berufen sich dabei auf Gen. 17, 1014. Dort heißt es:
Das ist mein Bund zwischen mir und euch samt deinen Nachkommen, den ihr halten sollt: Alles, was männlich ist unter euch muss beschnitten werden. Am Fleisch eurer Vorhaut müsst ihr euch beschneiden lassen. ... Alle männlichen Kinder bei euch müssen, sobald sie acht Tage alt sind, beschnitten werden ...
Medizinische Indikation [Bearbeiten]Eine medizinische Indikation kann bei einer Vorhautverengung, der so genannten Phimose, gegeben sein, die jedoch bei Erwachsenen relativ selten auftritt. Bei Säuglingen und Kindern ist eine verengte Vorhaut normal, die Vorhaut erweitert und löst sich von der Eichel meist erst in der Pubertät, so genannte physiologische Phimose [1]. Auch bei Erwachsenen, die die Vorhaut nicht vollständig zurückziehen können, besteht nur Handlungsbedarf wenn Schmerzen bei der Penetration auftreten. Ansonsten ist die "präventive" Beschneidung bei Kindern und Neugeborenen sehr umstritten, und wird von vielen Fachorganisationen als rein kosmetische beziehungsweise kulturelle Angelegenheit betrachtet.[2]
Eine Indikation zur Zirkumzision besteht bei narbigen Phimosen, zum Beispiel nach ausgedehnten Balanopostitiden, bei einer Lichen sclerosus et atrophicus (chronisch-entzündliche Erkrankung der Vorhaut), Condyloma acuminata (Feigwarzen), Karzinomen, und bei einer nicht repositionierbaren Paraphimose.
Kulturelle Einflüsse und medizinische Argumentation [Bearbeiten]Kritiker sehen in der Befürwortung der Zirkumzision (vor allem in den USA) eine kulturell motivierte Ansicht, die die Beschneidung als gesünder und empfehlenswerter empfindet. Sie vergleichen die nicht medizinisch indizierte Zirkumzision mit der Genitalverstümmelung bei Frauen und betrachten sie somit als Körperverletzung.
Eine Studie aus den 50er Jahren verglich das Vorkommen von Zervixkarzinomen (Krebs des Gebärmutterhalses) bei den Frauen von jüdischen beschnittenen Männern mit dem Vorkommen bei den Frauen von nichtjüdischen, nicht beschnittenen Männern und stellte fest, dass die Frauen von beschnittenen jüdischen Männern statistisch signifikant weniger Gebärmutterhalskrebs hatten. Dieser Zusammenhang wird bis heute kontrovers beurteilt; der Zusammenhang zwischen Beschneidung und Cervixkarzinomen ist noch nicht abschließend geklärt. Eine Folgestudie stellte fest, dass Gebärmutterhalskrebs bei nichtjüdischen Frauen gleich häufig vorkommt, und schlussfolgerte, die unterschiedliche Prävalenz von Zervixkarzinkomen müsse von der Lebensweise der jüdischen Frauen verglichen mit nichtjüdischen Frauen herrühren.[3]
HIV [Bearbeiten]Es gibt Studien, wonach das Infektionsrisiko mit HIV beim ungeschützten Geschlechtsverkehr mit HIV-infizierten Partnern für beschnittene Männer (als aktiver Partner) geringer sein soll als für unbeschnittene. Der genaue Faktor der Reduzierung ist allerdings umstritten, wurde aber in einer Studie auf 50-60 Prozent geschätzt, was dazu führte, dass die WHO seit März 2007 ihren Mitgliedsstaaten empfiehlt, Beschneidung als Element in die nationalen Anti-Aids-Strategien aufzunehmen. Konsens ist jedenfalls, dass das Risiko keinesfalls auf Null fällt, so dass Beschneidung nicht als Ersatz für Safer-Sex-Techniken fungieren kann.[4] Das Risiko, HIV bei ungeschütztem Sex durch Penetration zu erhalten, liegt bei unter 1:2000 pro Akt mit einem infizierten Partner.
LG saphena + Lukas 5 Wochen