Eine recht oberflächliche Sichtweise :NON:
Jeder Arbeitgeber würde liebend gerne gut bezahlte und dadurch auch motivierte festangestellte Arbeitnehmer beschäftigen, anstelle demotivierte schlecht bezahlte Aushilfen auf 400.- Euro-Basis.
Wenn aber z.B. das mittelgroße Modegeschäft in die Umgebung einen KICK bekommt und viele seiner plötzlich Kunden den Fernostramsch aus Kinderarbeit kaufen (T-Shirt für einsfuffzich), dann wird eng, verdammt eng.
Will er nicht pleite gehen, muß er also seine Festangestellten deinstallieren und die verbleibenden Arbeitsstunden auf geringfügig Beschäftigte umlagern.
Meist sind WIR, WIR die so laut über Niedrigstlöhne schimpfen indirekt selbst schuld an der Misere, weil wir unsere Kaufkraft den Discountern zuschanzen.
Unser Problem wären nicht die 3000 entlassenen bei Siemens, 4000 bei Quelle, oder egal wieviel tausend bei einem anderen Großunternehmen. Das könnte eine Wirtschaft mit gesundem Mittelstand locker kompensieren, denn der beschäftigt die meisten Arbeitnehmer.
Nur ist der Mittelstand weitgehend am Boden, auch hervorgerufen von Billigimporten der Discounterketten, oder der praktizierten Auftragsvergabe in Billiglohnländer, um UNSER Geiz ist geil-Denken und unseren Leichenfledderkonsum zu unterstützen.
Nach wie vor haben Ramschcenter die Konkursware aus Firmenpleiten zu einem Bruchteil des vormaligen Händler-Netto-Einkaufspreises anbieten, den größten Kundenzulauf.
So mancher unserer Selbstständigen in Handel, Handwerk oder Diestleistung (und davon kenne ich viele) wäre froh, wenn ihm am Monatsende wenigstens so viel wie Harz4 übrig bleiben würde.