Persönlich?
Ich weiss nicht, ob ich das persönlich nehmen soll oder nicht. Ich unterstelle den Eltern keine bewusste böse Absicht, aber auch kein Wohlwollen.
Denn schliesslich sind die Verhaltensweisen ihres Dreijährigen keineswegs "süss", sondern aggressiv und verletzen die Würde der Erwachsenen, und das sollte offensichtlich sein. Wer so ein Benehmen durchgehen lässt, zeigt, dass er sich für Grenzüberschreitungen keineswegs verantwortlich fühlt.
Es macht einen immensen Unterschied, ob ein Säugling neugierig nach meinen Haaren greift und daran zerrt, oder ob ein Kindergartenkind das tut. Ersteres toleriere ich absolut als Nicht-anders-können, letzteres hat jedoch ein Situationsbewusstsein und weiss, dass es damit Grenzen verletzt.
Wobei...ob dieses Kind überhaupt irgendeine Grenze verinnerlicht hat? Ich bezweifle es. Und ob den Eltern eine Realität vermittelt werden kann, die von ihren Verdrängungen abweicht? Auch das bezweifle ich.
Das Jugendamt war schon zu Besuch. Natürlich wurde Seitens der Mutter alles vehement abgestritten und die Nachbarin, die sich - meines Erachtens nicht auf die feine englische Art, aber in der Sache durchaus berechtigt - über das ungezogene, das ganze Haus terrorisierende Kind beschwert hatte, wurde reflexionsfrei zum Staatsfeind Nummer Eins. Wochenlang retirierte die Mutter nur über die "böse" Nachbarin und unterstellte ihr alle möglichen Motive für die Anzeige beim JA, so irreal auch immer. Auf den Gedanken, wirklich etwas falsch zu machen (schliesslich wollte das JA meines Wissens WIEDERKOMMEN) kam und kommt sie bis heute nicht.
Wie heisst das noch - gegen irgendwas kämpfen doch die Götter vergebens?