janene_12280815Hallo jana,
die wenigen rückmeldungen sind schade - gerade wo du dir mehr erhofft hast. vielleicht ist es einfacher in einem forum für "angsterkrankte"? da gibt es einige - in einem solchen kannst du dich gut mit betroffenen austauschen und dir tipps und ratschläge, informationen, unterstützung und beistand holen. mir hat das durch manch schwere stunde durchgeholfen ;-).
ich hatte über einen zeitraum von ca. drei jahren die angsterkrankung/panikstörung.
zum glück war es bei mir so, dass ich nicht ganz aus meinem alltag herausgefallen bin - ich habe zwar vieles vermieden, aber arbeiten bin ich während der ganzen zeit weiterhin gegangen. ich habe sehr viel unterstützung erfahren durch die familie, durch freunde und auch durch die arbeitskollegen (diese wussten auch von anfang an bescheid, da ich während der arbeit zweimal den notarzt rufen liess - bei akuten und sehr heftigen panikanfällen). ich habe auch immer sehr gekämpft, dass ich meinen alltag bewältigen konnte - hat immer ganz gut geklappt, wenn auch häufig mit abstrichen - aber ich habe zwei kinder, für die ich alleine sorge trage und das war immer eine ganz gute antriebsfeder.
mittlerweile bin ich beschwerdefrei - nach einer analytischen psychotherapie und einem kurzen zeitraum, in dem ich ein ssri (antidepressiva) eingenommen habe. an mir arbeiten werde ich auch weiterhin müssen, damit ich nicht in den kreislauf zurückfalle.
ich finde es gut, dass du nun eine neuen therapieversuch machst - warum sollte dies die krankenkasse nicht übernehmen? hast du zuvor einmal eine therapie abgebrochen?
wenn die krankenkasse hier die kosten nicht übernimmt - gibt es denn bei euch in der nähe eine selbsthilfegruppe? oder ihr lasst euch bei einem arzt nochmals über die möglichkeiten die es gibt beraten.
für die familie ist es sicherlich auch belastend - ich denke auch deshalb, weil sich das umfeld einfach oft hilflos fühlt und nicht weiss, wie es mit dem betroffenen und der angsterkrankung umgehen soll. mein damaliger partner war damit z.b. auch hoffnungslos überfordert - aber das mache ich ihm noch nicht einmal zum vorwurf. letztendlich habe ich mich aus dieser beziehung befreit - war nicht einfach, aber ein richtiger schritt.
ich weiss, dass es schwierig ist sich zu kleinen schritten aufzuraffen - glaube mir, das kenne ich zu genüge - aber es ist wichtig, dass du aktiv wirst.so ganz unrecht hat deine mutter sicherlich nicht damit, dass du ausserhalb der familie aktiver und anders gefordert bist. meine eltern haben mich oft genug richtig gehend dazu "genötigt" (ich danke ihnen dafür) manche dinge anzugehen. mir ist es oft genug sehr schwer gefallen aber ich weiss, dass es für mich das beste war - ich wurde unterstützt, aber mir wurde nichts abgenommen sondern ich wurde immer in die pflicht genommen.
angst hängt ja auch oft mit depression zusammen - möglicherweise kann hier schon eine familiäre vorbelastung eine rolle spielen - aber hier kann dir ein arzt sicherlich bessere infos geben.
gib dich nicht auf - du kannst eine veränderung errreichen. allerdings wirst du die meiste "arbeit" dabei machen müssen - diese kann dir niemand abnehmen. du kannst dir unterstützung holen und beistand - aber letztendlich kannst nur du die veränderungen herbeiführen. das tempo bestimmst du selber - aber auch kleine schritte führen nach vorne. und du solltest dir immer bewusst machen, dass jeder kleine schritt ein erfolg ist. jeder versuch. rückfälle können jedoch immer wieder auftreten - diese hatte ich während der therapie auch, gehören aber - so wie mir meine therapeutin sagte - zum heilungsprozess.
versuche wieder ein wenig mutiger zu sein - das ist anfangs schwer, aber je häufiger du es versuchst, desto "leichter" wird es. setze dir ziele - aber realistische - und versuche diese zu erreichen.traue dir wieder etwas zu......du kannst es schaffen.
kopf hoch - ich tausche mich gerne mit dir aus.
viele grüsse und ich wünsche dir viel mut und kraft......
liebe grüsse
silvia