elise_12885087Interessant
Nun, ich beispielsweise bezeichne mich an Pantheist, dass heißt ich will gar nicht entscheiden, welche Religion recht hat. Für mich sind sie alle nur ein Modell, die eine eigene Idee von diesem Mysterium, welches wir Gott nennen, präferieren.
Übrigens stimmt es nicht, was Du schreibst. Gerade dann, wenn ein Mensch in eine ausweglose Situation kommt, fängt er an zu fragen, ob das hier alles sein kann. Die Menschen hier auf dieser Welt sind sich selbst gegenüber oftmals sehr feindlich gestimmt, viele sehen nur ihren eigenen Vorteil.
Aber den Sinn dahinter zu erkennen, der über den Zeitgeist und den Spruch "Leben und leben lassen" hinausgeht, die Frage zu stellen, warum wir hier sind, ist ein wesentlicher Punkt. Ich werde Dir nicht schreiben, was mir passiert ist, was ich durchgemacht habe, schließlcih möchte ich nicht darauf reduziert werden, keinem einen Angriffspunkt liefern, sexueller Missbrauch war es jedenfalls nicht.
Allerdings habe ich vorher nicht an Gott geglaubt. Ich denke nicht nur, dass er da ist, sondern auch, dass er sich nicht wirklich einmischt. Warum das so ist? Nun, vielleicht, weil er sieht, welche Ansprüche wir Menschen an unsere Politiker stellen und daher hält er sich lieber dezent im Hintergrund. Aber wenn Du mal ganz genau aufpasst und bestimmte Wendungen in Deinem Leben beobachtest, werden Dir manche Momente einfallen, wo Du aufgrund merkwürdiger Verwicklungen plötzlich Glück hattest, wo Du es gar nicht mehr vermutet hast.
Es stimmt zwar, dass sich die Anhänger der Religionen oftmals gegenseitig nicht akzeptieren, aber das liegt dann wohl eher an der Verbohrtheit mancher Menschen.
Die immer wieder gerne vorgebrachten Beispiele
Kreuzzüge:
1. Ein paar Generationen vorher sind die Germanen noch von Baum zu Baum gesprungen und nun sollten sie das Christentum verteidigen?
2. Wie kann man annehmen, dass die dekadenten Päpste der damaligen Epoche für Gott sprachen? Soviel Differenzierung sollte erlaubt sein.
Zweiter Weltkrieg:
Was kann denn Gott dafür, dass die Deutschen so blöd waren, sich einen österreichischen Diktatur anzulachen, der sich auf Thesen stütze, die ursprünglich Teile einer germanischen Sektenideologie waren.
So gesehen, der Mensch trägt Verantwortung für sein Tun, aber gerade in diesem sich gegenseitig bedingenden Wechselspiel aus Eigenverantwortung und Schicksal, erkennen wir dann und wann Momente, die nicht allein aus Ursache und Wirkung erklärt werden könnten, wenn wir nicht annähmen, dass es ein geringfügiges und doch existentes Korrektiv für unser Handeln gibt.
Ein Beispiel: Vielleicht ist es durch das Handeln der Menschheit unmöglich geworden, dass wir alles in Frieden leben, zur gleichen Zeit und unbeschränkt.
Die Kubakrise hätte zum nuklearen Krieg führen können. Aber es kam nicht dazu. Hier die Ermordung Kennedys als gegenbeweis anführen zu wollen, wäre hingegen sehr naiv, dass er zur richtigen Zeit die Geschicke seines Landes lenkte indes ein Fingerzeig der Geschichte, der eine Komplexität enthüllt, die wir nur erahnen mögen, wenn wir hinschauen.
viele Grüße
covellin