Hallo zusammen!
Eigentlich läuft's zwischen meinem Freund und mir recht gut, und bis auf die üblichen Kabbeleien ums Thema Putzen, seinen PC-Konsum und meine Geldanlage in Klamotten, gibt es auch keine Probleme.;) Es gibt da nur eine Sache, die mir langsam Sorgen macht. Wahrscheinlich werden manche mich jetzt für furchtbar oberflächlich halten, aber ich riskier es....
Mein Freund hat im letztem Jahr etliche Kilos zugelegt, und langsam bekomme ich Angst, dass er seine Grenze aus den Augen verliert. Ich habe selber keine Magermodelfigur, aber inzwischen halte ich mich gut auf einer Konfektionsgröße 38/40. Und das ist ja auch okay! Ich bin wirklich nicht fanatisch. Früher habe ich das auch bei ihm nicht so eng gesehen, und seine Bedenken wenn er zwei, drei Kilo zugenommen hatte mit einer wegwerfenden Handbewegung abgetan und gesagt "Was solls, du siehst gut aus! Und solange du bei deiner Größe unter 100 Kilo bleibst, ist das doch voll in Ordnung."(Zur Info, er misst 1,90m)
Nun, diese Schallmauer hat mein Freund schon länger durchbrochen. Inzwischen will er mir auch nicht mehr sagen, wieviel er wiegt, aber ich tippe so auf 115kg...das geht doch langsam nicht mehr.
Leider muss ich zugeben, dass ich an das Thema Übergewicht auch alles andere als unvorbelastet rangehe: während der Pubertät war ich dick und das Sorgenkind der Familie, nun ist meine kleine Schwester fett und tut mir so leid, dass ich sie an manchen Tagen kaum anschauen kann. Hinzu kam noch die ständige Neugier irgendwelcher Bekannter die sich nach meinen Verwandten erkundigen, die so schwer waren dass sie sich inzwischen Teile des Magens und des Darms entfernen ließen...und nun fällt mir auch noch mein Freund "in den Rücken". Das ganze Thema Übergewicht geht mir inzwischen mächtig auf den Geist, nachdem ich mich selbst ins Normalgewicht gerettet habe. Und ratet mal, wer das einzig Produktive tut und mit meiner Schwester ins Fitnessstudio geht: natürlich ich, zum Leidwesen meines Bankkontos. Aber ich schweife ab...
Mein Freund geht nach wie vor zwei mal die Woche zum Sport. Daran kann es also nicht liegen. Ich finde, er isst einfach zu große Portionen. Klar braucht er mehr Futter als ich in meinem 158cm kleinen Körper. Aber ein Snickers ist doch kein geeigneter Nachtisch nach einer fettigen Hauptmahlzeit! Und müssen es immer Unmengen Ketchup sein? Und warum müssen zwei Aufschnitte auf eine Brotscheibe? Fragen, auf die ich von ihm nur ein grinsendes "Weils halt schmeckt!" als Antwort bekomme. *seufz* Aber ich kann ihn ja verstehn...
Man, mein Freund sieht ja immer noch nicht schlecht aus, aber das Maximum ist nun erreicht. Ich will nicht, dass er eines Tages 140kg oder mehr wiegt, ist das ein verbrechen?
Ihm knallhart zu sagen, er soll weniger fressen und ihm das essen wegzunehmen, das bring ich nicht übers Herz. A), weil er ein erwachsener Mann ist und selber wissen sollte was er tut, und B) weil ich mich noch sehr gut erinnern kann, wie weh das tut. Wenn ich mich behutsam an das Thema heran taste und ihm zu verstehen gebe, dass er auf sein Gewicht aufpassen muss, fängt er an zu schmollen und ist traurig. Woraufhin ich ihn umarme und sage, dass es mir leid tut.
Was meint ihr, ist das vielleicht nur ne Phase, dass er soviel isst? Das er wieder anfängt sich bewusster zu ernähren, wenn er sein persönliches Highscore erreicht hat? Gibt es vielleicht jemanden, der sich ähnliche Sorgen macht?
Manchmal frage ich mich sogar, ob ich schuld bin, weil mir selbst essen zu wichtig ist oder so. Bevor er mit mir zusammen kam, war er ja schlanker...
Naja, vielleicht musste ich mir das alles auch nur mal von der Seele schreiben....
Grüße,
Jamylin