Hallo,
du Arme(r)!
Kann dich gut verstehen; bei mir hat es im Studium auch eine - seeeehr lange - Phase gegeben, wo ich einfach nicht vom Fleck kam. Da hab ich halbe Nachmittage an einem einzigen Satz in einer Hausarbeit gesessen. Nicht wirklich schön, das Gefühl, zwar den ganzen Tag was zu tun, aber eigentlich nichts geschafft zu haben...!
Was studierst du denn? Würdest du gern arbeiten in dem Bereich, den du studiert hast (wenn die Jobaussichten besser wären)? Oder würdest du sowieso lieber was anderes machen? Ich kann mir schon denken, dass es nicht gerade motivierend ist, sich an die Arbeit zu setzen, wenn man das Gefühl hat, dass es eh für die Katz ist... deshalb finde ich es total wichtig, dass du eine positive Motivation für dich findest, die Arbeit zu schreiben. Die muss ja nicht unbedingt mit einem anschließenden Job zusammenhängen. Warum möchtest du unbedingt dein Studium abschließen? Welche Verbesserung oder gute, schöne Konsequenz wird es für dein Leben haben? Wo möchtest du gern hin, und wie kannst du deine Diplomarbeit als Schritt auf diesem Weg gestalten? Phantasie und unkonventionelle Vorstellungen sind gefragt! Und wer sagt denn, dass du nicht zu den wenigen gehören wirst, die in deinem Bereich eine Stelle bekommen? Oder dass du nach Abgabe deiner Arbeit einen Menschen triffst, der dir Impulse gibt, wie du das, was du kannst, in einem Beruf einbringen kannst, an den du bislang noch nicht einmal im Traum gedacht hast? Das Leben ist doch gerne mal für Überraschungen gut! Und jeder Mensch hat der Welt irgendetwas zu geben, auf das sie in keinem Fall verzichten kann/ sollte! Vielleicht gibt es ja auch eigenwillige und unkonventionelle Wege, wie du trotz schlechter Jobaussichten das machen kannst, wonach du dich in deinem Innern sehnst...
Hast du die Arbeit denn schon angemeldet, hast du Zeitdruck? Was für ein Thema hast du dir ausgesucht? Wenn schon die Motivation "einen guten Job finden" fehlt oder für dich in Frage gestellt ist, vielleicht kannst du dir ein Thema suchen, dass für sich genommen schon Motivation ist. Etwas, für das du dich wirklich begeistern kannst. Ich kenne ein paar Leute, die ziemlich spannende Wege gefunden haben, private Interessen mit ihrem Studiengebiet zu verknüpfen auch wenn beides auf den ersten Blick wirklich GAR nichts miteinander zu tun zu haben schien. Du wirst immerhin einen guten Teil deiner Lebenszeit mit dieser Arbeit verbringen, da sollte auch ein bisschen für Freude bei der Arbeit gesorgt sein!
Nun ja, und was dann die konkrete Bearbeitung des Themas angeht: Du kennst doch bestimmt Beppo Straßenkehrer aus "Momo"? Der beim Straßenkehren nie an die ganze Straße auf einmal denkt, sondern immer nur an den nächsten Schritt, weil er sonst sofort den Mut verlieren würde? Ich weiß ja nicht, ob du ein Problem damit hast, die Arbeit zu strukturieren und dir einen brauchbaren Tages- und Arbeitsplan zu machen. Was konkret fällt dir schwer an der Umsetzung?
Schreib doch noch mal ein bisschen genauer. Es hilft ja auch oft schon, wenn man die Übel konkret beim Namen nennt, dann fällt einem nämlich oft im gleichen Moment das "Gegengift" ein!
Du schaffst es bestimmt, dein Studium zu beenden! Manchmal sind die Geburtswehen etwas schmerzhafter und dauern länger als bei anderen, aber was man im Laufe dieses Prozesses lernt, ist auch nicht zu verachten! (Auch wenn man das oft erst im Nachhinein feststellt...)
LG
mondbambus