an0N_1251451799z.. wir bleiben TROY
.. da sprichst Du in meinen Augen einen ganz gewaltigen Denkfehler an: Das "Messen" .. führt zum Thema Eifersucht führt zum Thema Treue.
Denn für Deine Ansicht müsste ja erstmal Grundvorraussetzung sein, dass *überhaupt* ein Mensch einem anderen all' das bieten kann, was er sucht. Mag vielleicht in ganz seltenem Falle vielleicht auch sogar so sein.
Mir ist es prinzipiell erst einmal gleichgültig, ob ein Mann z.B. auch andere Frauen oder von mir aus auch Männer sexuell anziehend findet. Und ausleben kann er das (was auch immer und wie auch immer) auch, solange es unsere Beziehung nicht negativ beeinflusst. Beim Sexleben halt unser Sexleben nicht negativ beeinflusst.
Ich kriege immer die Super-Voll-Krise, wenn bei irgendwelchen Umfragen auf die Frage "was ist Dir in einer Partnerschaft am wichtigsten" immer an 1. (oder 2. oder 3.) Stelle ganz laut geschrien wird "Treue!!" Ja, klar.. Wie schon ein Mitposter an anderer Stelle schrieb: Doppelmoral!
Mir stellt sich dann immer die Frage, woher dieser extreme Wunsch nach einer extremen Lebensweise kommt (?)
Das ist ein Konzept, was sich mir einfach nicht so recht erschliessen will.
Entscheidender ist doch, nicht "was" mein Partner tut, sondern "aus welchen Motiven" er es tut.
Wenn er z. B. mit ner anderen in die Kiste steigt oder flirtet oder was auch immer weil er mit unserer Beziehung oder mit mir unzufrieden ist oder gerade dabei ist, sich geistig/emotional von mir zu trennen, wäre das das Problem für mich, der "Betrug" ist in dem Falle nur das Symptom. Also würde ich eher mit meinem Partner über die Beziehungsprobleme reden wollen, als ihm die Hölle wegen des Betrugs heiss zu machen. Und auch in dem Falle wäre ich eifersüchtig, denn dann sehe ich ja meine Position gefährdet. Und das ist in meinen Augen der alleinige Grund für Eifersucht, nämlich die erwähnte Gefährdung der eigenen Position.
Aber so lange ich diese nicht gefährdet sehe, kann er theoretisch mit seinen Freunden ausgehen, mit seiner besten Freundin telefonieren, mit seinem Hund kuscheln, ein Buch lesen aber auch masturbieren, Pornos gucken oder vielleicht sogar was sexuelles mit einer anderen Person haben.
Und diese Dinge sind absolut miteinander vergleichbar, denn sie müssen alle nicht zwangsläufig mit mir zutun haben. Ich finde das Verlangen von absoluter (auch geistiger) Monogamie, ist genauso krank wie zu verlangen, dass mein Partner nur noch mit mir ausgehen darf, mit anderen Frauen nicht mehr reden darf, seinen Hund vernachlässigen muss (weil ich ja an erster Stelle zu kommen habe), seinen Hobbies nicht mehr nachgehen darf.
Das wäre doch gestört, oder? Worum geht es denn da? Den anderen in seinen Freiheiten zu beschneiden? Um Besitz? Oder um die eigene Unsicherheit? Fehlendes Vertrauen? Anscheinend haben da eine ganze Menge Menschen ein gewaltiges Problem.. Umso lustiger ist es dann, wenn genau eben diese Menschen "fremdgehen".
Umso alberner finde ich dann irgendwelche "Schlupflöcher in der Monogamie" zu suchen. Das ist nicht nur Betrug am Partner sondern auch völliger Selbstbetrug.
Damit möchte ich nicht sagen, dass Monogamie in jedem Falle schlecht ist. Wenn beide Partner gerne so leben möchten ist das doch prima. Oder auch irgendwelche abgewandelten Formen von Monogamie im Sinne von "mit Gleichgeschlechtlichen ist es ok", sind auch absolut prima, wenn sich beide Partner darauf verständigen. Und das hat dann auch nicht mit mangelnder Liebe zu tun, nach dem Motto "wenn Du mich wirklich lieben würdest, würdest Du dies oder das nicht tun" oder gar Paaren wahre Liebe abzusprechen, weil sie einen ehrlichen Umgang diesbezüglich miteinander haben. Liebe heisst für mich nicht Kompromiss, Beschränkung oder Selbstgeißelung und ich find es schade, wenn jemand das für Liebe hält und dem dann diesen wunderschönen Begriff "Treue" überstülpt.
Fazit: Monogamie ist nicht der Indikator für eine funktionierende Beziehung.
LG
Endymia