abidan_11873410Erfahrungen eines betroffenen Kindes
Hallo,
ich bin so einbetroffenes Kind. Meine Vater ist verstorben, meine Oma hat sich mit meiner Mutter gestritten, wegen der Beerdigung ( sie hat Teile des Geldes, welches für die Beerdigung gedacht war ausgegeben, woraufhin meine Mutter sie angezeit hat ) und hat aus Wut beim JA angerufen, dass eine Kindeswohgefährdung besteht. Ich bin in einer Nebel- und Nachtaktion weggeholt worden ( schreckliche Situation, bekomme noch heute als erwachsene Frau Ausschläge bei Umzügen vor Stress ) und in eine Pflegefamilie gesteckt worde, zu der ich nicht wollte. Meine Pflegemutter war psychisch Krank und hat mich misshandelt und terrorisiert ( ging in richtung Münchhausensyndrom, aber das genau war es nicht. Mit mir musste immer etwas sein, damit sie mich "retten" konnte und so Zuspruch und Aufmerksamkeit bekommen hat )
Ich bin jetzt erwachsen und habe eine komplexe, chronische PtBs. Wenn ich nur 1-2 Flashbacks am Tag habe, dann ist das gut!
All das, weil das tolle JA unbedingt "helfen" wollte. Mein ältester Bruder und seine Frau wollten mich adoptieren, sogar die Ex-Frau von meinem Vater und ihr neuer Lebensgefährte wollten mich adoptieren, waren dem JA aber zu alt ( mein Vater und seine Ex haben sich sehr! gut verstanden. Ich bin als Kind oft bei ihnen gewesen ) und es wurden beide abgelehnt. Das JA meintezu meinem Bruder: " Sie haben sich für eine Adoption qualifiziert, aber dieses Kind können sie leider nicht mehr haben ( war ja mittlerweile in der Pflegefamilie.... ), wir können aber ein anderes für sie finden."
Da meinte mein Bruder:" Wir wollen aber kein anderes Kind, wir wollen meine Schwester nach Hause holen."
Hat nichts geholfen. Das JA hat mir nachhaltig mein Leben versaut. Ich habe meine Famile erst mit mitte 20 wieder gefunden. Da war ich leider schon erwachsen.
Egal wie anstrengend es ist, gebt eure Kinder nie, nie auf! Auch wenn es jetzt schwer ist, irgendwann zahlt sich das aus! Ich habe auch gekifft und damals im Heim meine Schule abgebrochen und später trotzdem ein Studium aufgenommen. Es hat nur länger gedauert, als bei anderen. Man muss diese ganze Scheiße ja auch erstmal verarbeiten und wer weis, was eurer Tochter so alles im Heim passiert ist. Ich kenn da einige Geschichten aus meiner alten Heruppe. Eine wurde von ein paar halbstarken über Nacht in einen Kofferraum gesperrt. Wir hatten Kids da, die wegen zu vieler Vorstrafen ins Heim kamen und mit denen lebst du Tür an Tür, nicht geil!!!! Viele nehmen harte Drogen, nicht alle rasten dann total aus, aber es gab da einige Spezialisten. Der Umgangston ist sehr rau. Der netteste Kosename war damals "Ey ... " quer durch die Gruppe gebrüllt. Es wurde geklaut ( und zwar alles! ), beleidigt und ich habe mich, obwohl ich nicht gewaltätig bin, öfter mal geprügelt.
Die Mädels kommen häufig direkt vom Jugendheim ins Mutter-Kind Heim. Liebe wird durch Sex ersetzt/ mit Sex verwechselt, bzw sehen das einige Mädels zum Teil auch unterbewusst als Ersatz an, wenn man schon keine echte Liebe im Heim bekommen kann und Einsam sind dort nahezu alle!!! Und wenn man "keine Familie hat" ( zu dem Zeitpunkt ), dann wollen viele gerne ein Kind haben, dass sie lieben können und das sie zurück lieben muss. Leider klappt das in den seltensten Fällen, weil die eigene Kindheit noch nicht verarbeitet ist und viele genrell viel zu jung sind, was dann in noch mehr Heimkindern resultiert........
Also alles nicht so toll! So lange rede kurzer Sinn: Wenn eure Kinder erwachsen sind und ihr immer zu ihnen gehalten habt, dann zahlt sich das aus! Selbst wenn sie nicht mehr zurück durften. Allein das Wissen, dass man gewollt und geliebt war hilft einem, sich irgendwann doch noch ein Leben auf zu bauen ( was nicht leicht ist mit dem background ) Also bitte niemals aufgeben, egal wie schwer es auch ist!