!!!Ich bin eine Auslandsadoption!!!
Hallo Zusammen!!!
Ich bin 20 Jahre alt und vor 19 Jahren wurde ich aus Süd-Korea (Seoul) adoptiert. Ich habe Eltern, die für mich alles geben und alles tun würden. Die mich lieben und unterstützen, die hinter mir stehen und mir dadurch rückhaltgeben.
Meine Eltern haben noch fünf weitere Kinder!!
Meine zwei großen Geschwister (Bruder, Schwester) sind leibliche Kinder, mein kleiner Bruder ist ebenfalls adoptiert (Kolumbien) und meinen zwei ganz kleinen Geschwister sind Pflegekinder.
Zuerst muss man sagen, dass sich in dem Adoptionsverfahren sehr viel verändert hat, seit ich damals adoptiert wurde. Die Richtlinien sind strenger geworden.
Adoptierte und Eltern die ihr Kind hergegeben haben, haben es mittlerweile einfacher ihre Blutsverwanten zu suchen und zu finden, da viel mehr Hilfe angeboten wird. Von Seiten privater Personen und auch vom Staat bzw. vom Jugendamt.
Man kann ein Kind endweder über das Jugendamt adoptieren oder über einen anerkannten privaten Verein. In manchen Ländern kann man Kinder auch privat adoptieren.
Eine Adoption ist ein langwieriger Prozess und für die Bewerber eine große emotionale Belastung, da man lange unter einer Anspannung leidet, einer Ungewissheit erst ob man ein Kind bekommt und dann was das für ein Kind sein wird.
Es wird tausendmal darüber gesprochen, wie Adoptiertekinder ihre leiblichen Eltern suchen und sie auch finden. Was für eine Dankbarkeit dadurch endsteht und welch ein befreiendes Gefühl das ist, endlich seine Herkunft zu kennen.
Aber es gibt auch Kids, die diese Möglichkeit erst gar nicht haben!!!
Ich würde auf der Straße gefunden und habe somit nicht einmal die kleinste Chance meine leiblichen Eltern kennen zu lernen. Außerdem was bringt es mir, wenn ich meine leiblichen Eltern kenne??? Sie hat mich zwar in die Welt gesetzt und dafür bin ich ihr auch unendlich dankbar, aber dennoch hat mich jemandanderst groß gezogen, hat so viel liebe in mich gepflanzt, so viel Geduld und Ausdauer bewiesen und einen nun Eigenständigen Menschen aus mir gemacht. Es ist für mich (und ich kann nur für mich sprechen) nicht wichtig, wer meine leibliche Mutter ist, was sie tut und warum sie mich hergegeben hat. Ich habe meinen Platz gefünden und ich würde diesen Platz für nichts und niemanden aufgeben. Selbst wenn ich das tun wollte, weiß ich, dass meine Eltern mich nicht gehen liesten.
Warum sollte ich jemanden suchen, der mich leichtfertig aus irgendwelchen (vielleicht begründeten) Gründen hergegeben hat, dem ich es nicht Wert war, in ein Heim zu bringen oder mich offen zur Adoptionfrei zu geben, wenn ich Eltern habe, die mich Bedigungslos und ohne Grenzen lieben???
Nun aber zum eigentlichen Thema!!!!
Obwohl ich bei meinen Eltern nur positives Erfahren habe, würde ich kein Kind aus dem Ausland adoptieren!!!
Es gibt immer Menschen ...
... die einen Anstarren, als ob man vom Mars kommen würde, die erschrocken sind über ein Gesicht, das nicht europäisch ist. Die darüber erschocken sind, dass man einen schwäbischen Dialekt spricht, obwohl man eigentlich gebrochen Deutsch sprechen müsste.
... die mit absicht eine Narbe aufstechen. Die nur ein Wort sagen müssen und einen so verletzten. Menschen, die ihr land nicht mit adoptierten teilen wollen. Menschen, die Adoptierte Menschen nicht als dazu gehörig ansehen und dass einen spüren lassen. Menschen die nicht nur das Kind sondern auch die Eltern beleidigen beschimpfen und nieder machen.
... die Mitleid haben, und nicht wissen, dass Mitleid keinem Hilf, sondern einen nur in eine Situation bringen, der man nicht gewachsen ist. Die einen durch ihr (gut gemeintes) Mitleid nieder machen und einen Verletzten in dem sie Adoptierten einen Sonderstatus geben. In dem sie erwarten, dass man ihnen dafür dankbar ist, dass sich überhaupt jemand interessiert.
... die Geschwister Adoptierter verschlagen, weil sie in Geschichte nicht aufgepasst haben und zu viel national stolz besitzen.
... die keine Ahnung haben!!!!!
Aber es gibt auch Menschen,
... die sich tausendmal die Gleiche Geschichte anhören und einen Auffangen
... die zu einem stehen und einen verteidigen
... die einen ohne Fragen annehmen
... die nicht die Augen verschließen und sich offen zeigen
... die wirklich meine was sie sagen
... die einem gewaltig die Meinung geigen
... die helfen ein starker Mensch zu werden
... die an einen Glauben und die Hoffnung nicht aufgeben
... die wirkliche Freunde und vorallem eine wirkliche Familie bilden!!!!
Ich fühle (fühlte) mich (oft)...
... allein Gelassen
... nicht verstanden
... nicht dazu gehörig
... Ausgestoßen
... Als ersatz Teil
... Ungeliebt
... Vernachlässigt
... Traurig
... Leer
... schrecklich und ich währe sehr oft gerne gestorben!!!!
Diese Gefühle habe ich auch heute noch oft, obwohl ich alles habe!!!!!
Ich denke, dass wird nie vergehen, aber man lernt damit um zu gehen und es zu akzeptieren!!!
Ich würde dass aber nicht gern einem anderem Kind zumuten, und deswegen stehe ich Auslandsadoptionen sehr kritisch gegenüber!!!
Außerdem finde ich, sollten sich die Bewerber im klaren sein, dass diese Kinder eine Herkunft haben, die ihnen mehr oder weniger bewusst ist. Die sie nicht vergessen werden und die man nicht bei seite stellen sollte.
Adoptievkinder haben ein recht zu erfahren, dass sie Adoptiert wurden. Sie haben das recht zu erfahen, warum die Eltern ein Kind adoptieren wollten!!!!
Dennoch hab ich großen Respekt vor allen Menschen, die ein Kind adoptieren wollen, jemandanderem Bedigungslose Liebe zu schenken ist das großte auf der Welt. Das ist ein Geschenk, dass mit Geld nicht bezahlt werden kann.
Ich danke meiner Mamma und meinem Pappa für all das was sie für mich getan haben und was sie mit mir durchstehen mussten!!!
Danke für dieses Forum, in dem ich zum ersten mal meine Gedanken in Worte gefasst habe.
Liebe Grüße Milie