Wozu
Das verstehe ich nicht. Inwiefern seiest du privilegiert? Weil du das Elend dieser Welt nur mit einem Auge sehen musst und nicht mit zweien?
Das sagte eine Bodypositivity "Expertin", wie sie sich selbst bezeichnete, namens Marshmallow Mädchen zu mir.
Ich sollte meine Privilegien checken, denn ich sei ja schlank und normschön. Und sie sei maginalisiert, weil sie übergewichtig ist und sich selbst dazu entschieden hat so bleiben zu wollen.
Finde ich ziemlich oberflächlich. Gerade von jemandem, der sich für Bodypositivity einsetzt.
Nur weil jemand schlank ist, ist derjenige nicht privilegiert. Schlanksein ist in meinen Augen kein Privileg.
Zumal man auch nicht die Geschichte eines Menschen dahinter kennt.
Die Person kann früher mal übergewichtig gewesen sein, oder wie in meinem Fall 10 Jahre Magersucht hinter sich haben.
Daher sehe ich es so, dass ich mir mein "Schlanksein" hart erarbeitet habe, indem ich wieder lernen musste normal zu essen. Und auch heute bin ich eben nicht einfach nur schlank, sondern habe mehr Bizeps und Quads als viele Männer, was eben noch weniger der gängigen Norm entspricht als übergewichtig zu sein.
Denn übergewichtig sein ist eben die heutige Norm.
Dennoch kann man das nicht gleichsetzen mit wegen seiner Hautfarbe, Religion oder Sexualität diskriminiert zu werden.
Das wollte die Dame aber so tun.
Finde ich schon witzig und gar lächerlich, dass mir eine Frau wie sie sowas sagt, während ich mit meinem Auge geboren bin, was ich halt nicht mal eben ändern kann.
Mag sein, aber in solchen Fällen verlege ich mich nicht darauf, über die Bedutung des Begriffs "Bodypositivity" hinein zu philosophieren, sondern denke, wenn es mir wichtig ist, eher an der Frage herum, warum die betreffenden Leute es nötig haben, ihre Argumentationen auf Ausrede/Verleumdung/Verharmlosung aufzubauen und dabei Begriffe wie "Bodypositivity" zu instrumentalisieren, ihre Argumentationen also auf unseriösen Argumentationsweisen aufzubauen.
Wenn jemand partout nicht wahrhaben will, dass sie/er ungesund lebt, dann kann es gut sein, dass ich denke, dass ich keine Lust habe, mich daran abzuarbeiten, sondern dass das ihr/sein Problem ist, samt allen Konsequenzen, die es zeitigen wird.
Wird halt so sein, viele gescheiterte Abnehmversuche, und dort sich akzeptiert zu fühlen und Ausreden an die Hand bekommen warum man ja an seinem Übergewicht nichts ändern könne.
Da wird dann promotet, dass zu versuchen abzunehmen der Gesundheit mehr schade. Dass es "Gewichtsdiskriminierung" sei, die zu mangelnder Gesundheit führt und nichts anderes usw. alles während man nach "seinem Gusto" essen möchte und sich stets mit Pizza und Donuts zeigt. So auch im TV, oder in anderen Auftritten.
Klar, hat nichts mit Kalorienüberschuss zu tun. Man ist hilflos und kann nichts ändern, könnte es aber sehr wohl. Und jammert rum, dass die anderen ja so privilegiert seien usw.
Ja, jeder muss selbst mit den Konsequenzen seiner Entscheidungen leben, niemand sonst.