Dama3344
Gut, hier meine Gedanken:
Bei einem Dreier sollte sich niemand ausgeschlossen fühlen. Aus diesem Grund fände ich an deiner Stelle die dich nicht involvierende, wenngleich sicher harmlose Kommunikation deines Mannes mit eurer Bekannten wohl auch nicht angenehm, ebenso wenig würde mir wohl ein Treffen der beiden ohne mich zusagen. Immerhin habt ihr zu dritt eine sehr persönliche Erfahrung gemacht. In Anbetracht dieser Tatsache würde ich an deiner Stelle mich schon fragen, ob eure Bekannte euch einfach wiedersehen möchte oder ob sie die Hoffnung hegt, dass der Abend im Schlafzimmer endet und welche Rolle mein Mann und ich als Individuen in diesem Kontext spielen.
Bei einem Dreier ist die Konstellation nicht ganz unerheblich. Wer einen weiteren Vertreter des eigenen Geschlechts toleriert (und hoffentlich auch begehrt), hat meiner Ansicht nach schon das Recht, Ansprüche zu stellen und Regeln aufzustellen, denn für ihn ist im Gegensatz zum Partner die Herausforderung des neid - und eifersuchtslosen Gönnens gegeben und nicht für den anderen (bzw. besteht diese Herausforderung für den anderen in wesentlich geringerer Form). Könnte dein Mann einen Dreier mit zwei Männern tolerieren? Wäre er dazu bereit? Hätte er Interesse daran? So, wie du schreibst, denke ich, dass er das nicht könnte und wollte. Das würde ich jedenfalls ihm schon in Erinnerung rufen, falls du auch nur ansatzweise Druck oder die Erwartungshaltung verspürst, in ein Treffen einzuwilligen.
Fazit: In einer Beziehung sollte man gemeinschaftlich beziehungsfreundliche Entscheidungen treffen. Wenn nicht beide dafür sind, sollte man es nicht tun. So wäre meine Denkweise. Wenn du aus irgendeinem Grund beim Gedanken an ein Wiedersehen mit eurer Bekannten kein gutes Gefühl hast, so darfst und solltest du unbedingt ein Veto einlegen und das sollte ausreichen, sodass von einem Treffen abgesehen wird. In diesem Kontext finde ich es deinem Mann gegenüber zunächst unerheblich, ob du genau erfassen, analysieren oder erklären kannst, warum das so ist. Natürlich kann man darüber in weiterer Folge als Individuum (und eventuell auch als Paar) nachdenken, (man muss aber keineswegs), aber die Entscheidung sollte sich nach deiner Gefühlslage richten, ohne dass du diese begründen musst. Für deinen Mann sollte schlichtweg ausreichend sein, dass du eure Bekannte samt allen mit ihr assoziierten Erfahrungen in der Vergangenheit lassen möchtest, denn du bist die Frau an seiner Seite und er sollte sich für deine Gefühle interessieren.
Ich kann gut nachvollziehen, dass du anschneidest, dass dein Mann etwaiger Kommunikation deinerseits mit anderen Männern nicht sehr tolerant gegenüberstünde. Wie ginge es mir damit (um die meinem Empfinden nach deinem Text entnehmbare Frage zu beantworten)? Wenn ich mich über jede Unsicherheit erhaben fühlte (so wie du bei der Ex) wäre es mir egal, dass er von mir etwas erwartet und verlangt, was er selbst nicht leisten kann und leistet, da die Gleichheit der Menschen nicht Gleichbehandlung, sondern gleichwertige Erwägung ihrer Interessen bedeutet. Offenbar ist dir der Kontakt zu anderen Männern zumindest derzeit nicht so wichtig. Wenn mir aber die Erwartung eines Zugeständnisses etwas abverlangte (und so liest sich dein Text über eure Bekannte für mich), dann würde es mich schon stören, wenn mit zweierlei Maß gemessen würde, und dann würde ich das auch ganz sicher ansprechen und meine Grenzen klar aufzeigen und ansprechen, dass nun meine Interessen erwogen werden müssen und dass ich vom Partner diese Rücksichtnahme brauche und erwarte, nicht zuletzt deshalb, weil ich sie ja auch biete, wenn es erforderlich ist.
Ich hoffe, dass ich dir ein paar Anstöße liefern konnte. Falls irgendetwas nicht zutrifft, einfach ignorieren 😀 .