hanni
Huhu,
Chemie zwischen zwei Menschen entsteht auf völlig unterschiedliche Weise. Es gibt einmal den Aspekt, wie du deinen Gegenüber wahrnimmst und dies in deinen Gedanken für dich interpretierst. Das ist zum Beispiel seine Persönlichkeit. Er ist sehr rücksichtvoll, vermutlich sehr liebevoll, verlässlich und vermittelt dir ein Gefühl der Sicherheit. Was für einen sehr bodenständigen Charakter spricht. In einigen Bereichen ähneln sich möglicherweise eure Ziele oder auch Werte. In bestimmten Bereichen verfügt ihr über die selben Vorstellungen. Dies scheint sexuell auf jeden Fall so zu sein. Dies alles vermittelt ein Gefühl von Einheit.
Dann gibt es einen anderen Aspekt der Chemie und der bezieht sich mehr auf dein Empfinden, als auf Gedanken. Hier spielt die Anziehung eine sehr große Rolle. Wie wirkt eine Person körperlich auf mich. Hier kann Sympathie für jemanden sehr wichtig sein aber auch, wie sehr du dich von einem Menschen angezogen fühlst.
Die Beziehung, die ihr derzeit oder bisher geführt habt ist nicht dafür ausgelegt in eine feste Bindung zu gehen. Nach meinem Dafürhalten besteht zumindest auf deiner Seite viel zu viel Freiheitsbedürfnis. Dies soll nicht als Verurteilung verstanden sein. Aber anscheinend hattet ihr beide scheinbar nicht das Bedürfnis euch fest "aneinander" zu binden. Bei einer Bindung werden Hormone ausgeschüttet. Solche, die auch dafür sorgen, dass weitere Partner gar keine Rolle mehr in einer Zweierbeziehung spielen. Das ist das Oxytocin, was eine Basis schafft für Vertrauen und den Wunsch einen Menschen an sich zu binden. Zusätzlich kommen noch einige weitere hinzu, die auch maßgeblich am Bindungsverhalten beteiligt sind. Unter anderem eben auch Pheromone, die dafür verantwortlich sind, ob wir jemanden riechen können und somit anziehend empfinden.
Klingt alles wenig romantisch und so, als ob rein biologische Mechanismen Liebe erklären würden. Nein, dies tun sie natürlich nicht vollkommen. Das ist doch auch das Schöne an der Liebe, sie ist zum Teil unplanbar und unberechenbar.
Es scheint mir so zu sein, als ob ihr eine Ausnahmesituation euer eigen nennt. Zumindest ziemlich weit entfernt von einem "normalen" Beziehungsmodell. Nun stellt sich dir die Frage, ob ihr aus eurem Modell eine "normale" Beziehung machen könntet.
Ich weiß es nicht. Ich könnte mir allerdings vorstellen, wenn man versucht, dem Kind einen anderen Namen zu geben, dass es dann in den Brunnen fällt. Und vielleicht ist genau das, der Punkt, der dich davon abhält dich zu verlieben. Scheinbar fühlst du dich sehr wohl mit ihm und möchtest euren Status quo gar nicht verändern, denn auf diese Weise funktioniert er.
LG Coeur