Danke, fürs durchlesen vorab.
Wie lang der Text wird, kann ich noch nicht sagen. Mir ist nur mal danach was loszuwerden.
Bin 40 Jahre und weiblich. Habe seit über acht Jahren eine Beziehung mit einem sehr guten Freund. Ungefähr zwei Jahre schon möchte ich mit ihm keine Intimität mehr. Trotzdem erkennt er nicht, dass es beziehungstechnisch bei uns wohl nichts mehr fürs Leben wird. Er spricht manchmal noch an, dass er mich heiraten würde. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Von Anfang an, war ich nicht ganz ehrlich zu ihm. Mir gefiel die ganze Zeit ein Mann, den ich auch nie vergessen konnte, der für mich aber unerreichbar war und ist. Dachte, meine Gefühle vergehen mit der Zeit und wollte ihn daher kennenlernen und einer neuen Beziehung eine Chance geben. Gemocht hatte ich ihn schon immer. Es war aber nie die große Liebe. Das Gute ist, dass wir uns beide nichts versprochen haben und er mich immer so akzeptiert hat, wie ich bin. Mir reicht das aber für ein Leben mit ihm nicht aus. Mir fehlen einfach Dinge, die er mir nicht geben kann, worauf ich nicht weiter eingehen möchte. Damit sind aber keine materiellen Dinge gemeint.
Das war das eine.
Das zweite ist, dass der unerreichbare Mann von meinen Gefühlen weiß und er den Kontakt zu mir deswegen abgebrochen hat. Es waren sehr schmerzvolle Jahre für mich. Habe immer gedacht, es geschieht ein Wunder und irgendwann wache ich auf und es war alles nur ein böser Traum. Hatte gehofft, dass er auch an mich denkt und sich irgendwann bei mir meldet und mich nach meinem befinden fragt.
Im Nachhinein verstehe ich seine Reaktion aber immer besser. Er will nichts von mir und vielleicht möchte er, dass ich ihn vergesse und nicht leiden muss. Ihn zu sehen, würde auch immer wieder Gefühle freisetzen und vielleicht eine Wunde aufreißen. Trotzdem vermisse ich ihn als Freund unendlich und bin nach wie vor sehr traurig. Ein Verlust der mich tief ins Mark getroffen hat und was auch immer wieder der Grund ist, wenn ich in Depressionen oder Liebeskummer verfalle.
Habe mich ziemlich von der Außenwelt abgekapselt und war mit diesen Gefühlen sehr viel allein über Jahre. Ich mache auch schon jahrelang eine Verhaltenstherapie. Mich und meine Gefühle zu verstehen und mich zu reflektieren ist nicht immer einfach. Ich weiß, dass ich sehr viele Fehler gemacht habe, vielleicht auch unverzeihliche. Aus manchen Fehlern habe ich gelernt und bei anderen bin ich noch dabei an meinem Verhalten zu arbeiten und aus meinen Fehlern zu lernen. Habe mich immer besser selber kennengelernt dadurch und bin selber wütend auf mich für alles. Sicher waren das Lebenserfahrungen und ich musste erst da durch um es am Ende das nächste mal besser zu machen und daran zu wachsen. Ich kann nichts ausradieren und muss mich wie ich bin annehmen. Mein Ich akzeptieren. Eine schwere Herausforderung. Darum auch zu verstehen, wenn sich andere Menschen abwenden wenn man schon mit sich selber ein großes Problem hat.
Vielleicht kennt der ein oder andere ja auch solche Lebensprozesse.
Also, als Lebenserfahrung abhaken und endlich wieder nach vorne schauen??