Guten Morgen,
konkret kann ich das nicht so sagen. Ich war mal 15 Jahre verheiratet. Die Scheidung ist schon 17 Jahre her.
Danach habe ich mich nie mehr fest gebunden und wenn ich es versucht habe, dann ist es mir schnell zu eng geworden. Ich kann es einfach nicht (mehr) ertragen, wenn jemand versucht mir mein Leben und meinen Alltag zu bestimmen. Ich halte es einfach nicht mehr aus, nachdem ich 15 Jahre "eingesperrt" und nur ein Anhängsel meines Exmanns war. Ich musste genau so leben wie er es wollte. Ich hatte keinen eigenen Willen.
Anfangs fand ich es schön, dass ich jemanden gefunden hatte, der mich "leitete" und auch "rettete", denn ich war sehr jung und vom Elternhaus her überhaupt nicht auf Eigenständigkeit erzogen. Ich wusste einfach nichts.
Dann bin ich durch meinen beruflichen Werdegang immer selbstbestimmter und selbstbewusster geworden.
Hinzu kommt vielleicht ein angeborener oder anerzogener Freiheitsdrang. Meine Eltern hatten beide einen Freiheitsdrang. Ein richtiges Familienleben hatten wir gar nicht.
Ich denke, wenn ich einen anderen Start im Elternhaus gehabt hätte, wäre ich vielleicht ganz anders groß geworden und hätte ganz anders Männer "ausgesucht".
Eigentlich habe ich mich in meine erste Ehe geflüchtet. Ich hatte einfach den fixen Wunsch nach Familie und Harmonie und einem soliden Ehemann.
Leider kannte ich nichts von der Welt, als ich ihn kennenlernte und ziemlich schnell heiratete. Da war ich 20 Jahre jung.
Es ging so weit, dass ich verlernte Auto zu fahren und keine Musik mehr hören durfte.
Immer nur das Fernsehprogramm, das mein Exmann jeden Tag schaute. Er bestimmte, wann schlafen gegangen, wann das Licht ausgemacht wurde. Ich durfte keine 10 Minuten später von der Arbeit nachhause kommen ohne mich rechtfertigen zu müssen, was jedesmal später im Streit und tagelangem "Meiden" und Liebesentzug mir gegenüber endete..
Ich durfte nicht alleine weggehen, auch einkaufen im Supermarkt war alleine nicht möglich. Wir hatten ein Konto und ich durfte nicht fre auf mein selbst verdientes Geldi zugreifen.
Ich wurde später immer "rebellischer". Anfangs war ich wie ein wütender Schmetterling und ganz am Ende der Beziehung war ich soweit, dass ich ihm am liebsten etwas auf den Kopf geschlagen hätte (ich habe zum Beispiel eine Lampe zertrümmert, weil ich einfach ohnmächtig ihm gegenüber war).
Es war ein sehr langer Prozess der Selbstentwicklung bis hierher wo ich heute stehe.
Die Sehnsucht und der Wunsch nach Nähe, Geborgenheit, Zweisamkeit war immer groß, aber auf der anderen Seite steht dieses unangenehme Gefühl und dieser Drang flüchten zu wollen, wenn jemand zu sehr in meinen "Tanzbereich" kommt.
Das hält mich davon ab, das auszuleben, was wirklich tief in mir an Bedürfnissen (Nähe) steckt.
Usw usw usw....