Marlebou
Hallo,
es hat für mich den Anschein, dass dein Mann unter sexuellen Schwierigkeiten leidet. Hier hilft nur ein ehrliches Gespräch. Was vermutlich erschwerend hinzu kommt sind deine empfundenen Kränkungen durch seine Zurückweisung. Dies macht eine offene Kommunikation ohne Schuldzuweisungen oftmals nicht leichter.
Wenn eine Beziehung noch frisch ist können viele Menschen ausgezeichnet vermitteln, was sie sich sexuell aktuell wünschen. Sobald aber Schwierigkeiten auftreten und die rosarote Brille längst in der Schublade liegt nicht mehr. Wo es einst um Gemeinschaft ging oder Verschmelzung, die sich irgendwie ohne Worte vollzieht, sind es irgendwann Gedanken wie "ich bekomme nicht von dir was ich brauche".
Ohne über die eigene Gefühls- und Bedürfnislage mit dem Partner zu sprechen wird es nicht gehen. Zwar ist kein Mensch für die Bedürfnisse eines anderen verantwortlich aber es ist wohl schon möglich durch aufrichtiges Interesse, Zugewandtheit und liebevolles Miteinander einen gemeinsamen Konsens zu finden. Es ist schade, dass durch Sprachlosigkeit die Liebe leidet. Das scheint nicht nur in eurem Fall so zu sein.
Ich würde an deiner Stelle in einem ruhigen Moment ein Gespräch darüber beginnen, wie Sex mit ihm sich für dich anfühlt und im Weiteren, wie sehr dir die Körperlichkeit mit ihm fehlt. Für Frauen ist Sex mit einem geliebten Menschen der Inbegriff von Nähe. Es ist vermutlich sehr wichtig, dass ihr in eurem Alltag durch ganz, ganz viele offene Gespräche Nähe herstellt. Vor allem ist es wichtig darüber Bescheid zu wissen, wie der Partner sich fühlt.
Wenn du deinen Mann liebst würde ich den Gedanken an einen Mann für gewisse Stunden lieber verwerfen. Aber ich kann dich natürlich auch verstehen. Ich würde alles daran setzen die Situation zu verbessern. Das heißt eine klare Kommunikation ohne Angst. Eine Zurückweisung fühlt sich natürlich nicht gut an aber wenn man wirklich etwas verändern möchte sind es genau die Themen, die ängstigen oder man nicht traut auszusprechen.
LG Coeur