Hallo,
ich suche Rat, weil ich in einer bisher, für mich, unbekannten Situation bin.
Meine Freundin ist zurzeit im Auslandseinsatz. Wir sind seit einem Jahr zusammen. Sie war vorher 10 Jahre glücklicher Single. Sie hat sich somit sehr umstellen müssen auf eine Beziehung, bei dem nicht alles alleine entschieden und gemacht wird. Jeder von uns hat seine Freiräume, wir vertrauen uns und respektieren einander.
Nun hat sie viele neue Kameraden im Einsatz „kennen gelernt“. Mit dieser Aussage geh ich etwas anders um als sie. Für mich bedeutet kennen lernen etwas mehr. Sie hat in den ersten Tagen einen anderen Soldaten kennen gelernt, mit dem sie sich gut verstanden hat. Er hat sich als homosexuell ausgegeben und mit ihr oft Beauty Abende eingelegt. Davon wusste ich und war am Anfang auch froh, dass sie jemanden als Bezugsperson hat. Einige Tage später erzählte sie, er hätte beim Sport zu ihr gesagt, dass er ihr immer gerne auf den Hintern schaut. Ich war sehr irritiert, da er doch homosexuell war?! Tatsächlich war er es nicht. Ich war dezent erbost und hab ihr das am Telefon gesagt. Sie empfand das als überzogen. Es blieb bei den wöchentlichen Beauty Abenden. Da wir uns sehr vertrauen habe ich das akzeptiert. Der Soldat ist schon wieder in Deutschland, sie aber noch nicht. Nun kam dieser Tage die Frage von ihr, ob sie sich mit dem Kameraden mal zum Abendessen treffen kann, wenn sie wieder in Deutschland ist. Er würde in der Nähe sein und sie gerne wiedersehen.
Ich sagte ihr lieb und nett was ich davon halte, nämlich nichts. Ich kann und will ihr das nicht verbieten. Die Entscheidung soll sie für sich treffen. Aus meiner Sicht sind sich beide relativ fremd. Sie kennen sich nicht (lediglich 6 Wochen). Haben nicht zusammengearbeitet, sondern sich nur im Dienst gesehen. Er hat gelogen auf einer hinterhältigen Art. Meine Einstellung zum Thema kennt sie. Sie selbst findet nichts Verwerfliches daran, sie sind ja „Freunde“ und kennen sich. Ich dagegen sehe das alles anders.
Vielleicht bin ich zu „altmodisch“, aber es ist für mich kein Essen unter Kollegen. Sie könne gern im Büro ein Kaffee trinken und über die Zeit im Einsatz reden, aber mehr sollte da auch nicht sein. Meine Freundin hat durch ihr Singledasein viele Freiheiten gehabt und sie möchte tatsächlich nur was essen gehen und reden, aber ich fühle mich nicht gut dabei. Ich möchte auch nicht als eifersüchtig wahrgenommen werden.
Seh ich das komplett falsch?
Über Feedback wäre ich total dankbar.