rauchen macht stumpf :fou:
das ist meine these.
starke raucher *müssen* bestimmte fakten und sachverhalte aus ihrem bewusstsein ausklammern, um überhaupt rauchen zu können. auf fast jeder packung steht in dicken buchstaben "raucher sterben früher" oder "rauchen kann zu einem langsamen und qualvollen tod führen". oder wenn ich da an diese körperwelten-plastinate von schwarzen verschrumpelten raucherlungen denke, die neben rosafarbenen, gesunden lungen *aufgebahrt* sind ... rauchen ist unglaublich auto-aggressiv. man nimmt sich selbst - in einem schleichenden prozess - die luft zum atmen. es ist eine aktive form von selbstverstümmelung.
aber da die alternative unerträglich scheint oder es tatsächlich ist (nicht wenige raucher auf entzug werden depressiv), bleibt nur die möglichkeit, den kopf sprichwörtlich in den sand zu stecken und scheuklappen aufzusetzen. und damit stumpft man leider ab. und gewöhnt sich irgendwann daran.
diese sucht macht so herrlich stumpf! alleine schon, dass man sich einbildet, eine zigarette wäre schmackhaft. diese illusion, sich etwas gutes zu tun: erstmal eine rauchen.
"Der Raucher an sich fühlt sich beruhigt durch seine Zig, oder auch aufgeweckt, wenn er müde ist - oder ganz einfach: Er kann sich besser konzentrieren, zumindest 30 Minuten lang, bis er Nachschub braucht."
ich find das echt verrückt. dieses gefühl, sich vermeintlich besser konzentrieren zu können, erleben andere ja auch ganz ohne zigarette. und zwar durchgängig. lach - eigentlich weiß jeder raucher auch ganz genau, dass er sich plötzlich nicht "besser konzentrieren" kann, sondern dass er einfach nur nicht mehr giert.
für mich ist auch die *ihr seid ja nicht besser-haltung* zeichen dieser abgestumpftheit. man könnte sich ja auch sagen, dass man - da man nunmal diesem laster verfallen ist - es doch in anderen bereichen kompensieren kann. aber vielleicht wäre es zu inkonsequent, zu *gefährlich*, sich wieder zu sensibilieren? *g*
oder die ganzen relativierungen und rationalisierungen und was dazu alles noch so gehört. stumpf ist eben trumpf.
außerdem ist man schon seit längerer zeit darauf getrimmt, verdammt lieblos mit seiner eigenen hülle umzugehen. und dem sogar noch etwas abzugewinnen: rockn roll!
irgendwie kann ich allen carr verstehen, wenn er von "gehirnwäsche" spricht.
liebe grüße ;-)