Versuch ...
... doch mal genau das Gegenteil zu machen. Ganz bewusst. Such Dir einen Tag in der Woche, an dem Du Dir vornimmst "heute bin ich in jeder Hinsicht das genaue Gegenteil von stur". Wenn Du das dann wirklich als Tag zelebrierst, hast Du es auch präsent im Kopf und "vergisst" es nicht im Eifer des Gefechts und fällst in alte Muster zurück.
Dazu musst Du Dir aber natürlich erstmal überlegen, was genau eigentlich das Gegenteil von "stur" ist. Es ist schwierig das allgemein zu formulieren, weil es ja kein wirklich gegenteiliges Wort dafür gibt und auch weil sich die Sturheit selbst bei allen Menschen doch etwas unterschiedlich zeigt.
Deshalb musst Du Dir überlegen, in welchen Situationen und vor allem auf welche Art Du denn stur bzw. besonders stur bist - und dann, wie sich eine Person in den Situationen verhalten würde, die genau das Gegenteil von Dir ist.
Das kann bei kleinen Dingen anfangen... dass Du Deinen Freund fragst, wie er den Tag verbringen will und komplett ihn bestimmen lässt was und wie es gemacht wird. Du könntest Dir vornehmen, mal einen Tag lang keine Meinung zu Dingen zu haben bzw. sie nicht zu äußern und Dir stattdessen von anderen erklären lassen, warum die Dinge so sind wie sie sind (selbst wenn Du nicht denkst, dass sie so sind - weil heute hast Du eben keine Meinung dazu), so wie es ein kleines Kind machen würde, wenn es sich in der Welt noch nicht auskennt. ("Mama, warum ...?" - "Wegen ... mein Schatz." - "Oooh, achsooo.") ... ich hoffe, Du verstehst was ich meine.
Andere Beispiele/Möglichkeiten musst Du selbst finden. Das soll alles auch nicht so heißen, dass Du dauerhaft so leben sollst. Auf keinen Fall. Das ist ja auch wieder ein ebenso schlechtes Extrem. Allerdings könnte es Dir helfen, dieses Extrem eben einfach mal bewusst als Gegensatz zu erleben und vielleicht lernst Du dadurch dann leichter den vernünftigen Mittelweg zu finden.