Hallo
auch ersteinmal,
Hier wird ja sehr vehement abgestritten, dass man kinderlosen "Karrierefrauen" (im weitesten Sinne) Vorwürfe macht, dennoch muss ich zugeben, dass mich allein das Lesen mancher Antworten seitens Eltern sehr aufgewühlt hat. Irgendwie ist doch der Wurm drin, oder?
Natürlich darf sich Sternchen beschweren! Auch wenn sie sich entschieden hat, kinderlos zu bleiben und damit glücklich ist, kann doch das ewige Lied vom klassischen "Glück" auf Dauer sehr lästig sein, oder nicht?
Oh... und Herbert: Bezüglich des "und dann?":
Hast du dir mal überlegt, wovon eine Frau mehr hat? Wenn sie den größten Teil ihres Lebens nur Mutter war und plötzlich sind die Kinder ausgezogen.... ihre Identität hing doch vom Behüten und Umsorgen ab. Und was nun? Der Ehemann kann sich zum Großteil doch um sich selbst kümmern und an eigene Hobbies und Interessen hat man evtl. auch schon lange nicht mehr gedacht...
Eine kinderlose, selbstständige Frau schöpft Kraft aus sich selbst und das kann sie bis zum Lebensende durchziehen.
Ich bestreite aber nicht, dass es einen Kompromiss gibt.
Alleine wird Sternchen später sicher nicht sein. Ich denke, Freunde können ebenfalls sehr ausfüllen, Haustiere im übrigen auch (oder Sternchen?).
Und ja: Fortpflanzung ist elementar, denn schließlich ist es Grundkern des Lebens. Dennoch gibt es keinen Regel, dass sich jedes Individuum fortpflanzen muss. Man denke an soziale Insekten (Bienen, Termiten, Ameisen...): Hier sind nur wenige Individuen dazu bestimmt, sich fortzupflanzen.
Im übrigen finde ich es tragisch, dass die Frau biologisch schon so sehr in eine Rolle gedrängt wird: Die Eizelle bringt wahnsinnig viel Material mit, damit der Embryo gedeihen kann, das Spermium aber reist mit leichtem Gepäck, bringt nur die fehlende Hälfte des Genoms mit und hat sonst keine Bedeutung. Und genauso geht es weiter: Der Embryo verweilt nun ne ganze Weile im weiblichen Organismus, wird von ihm ernährt etc.... Da ist es doch sehr naheliegend, dass die Mama für den Nachwuchs verantwortlich ist, oder...?
Ich bin nicht gänzlich gegen Kinder. Ich bin erst 21 und studiere. Wer weiß, was dann noch kommen mag...? Aber ich will zuerst beruflich weiter kommen (habe keine Lust ohne Berufserfahrung an Kindern zu kleben, während sich der Mann vom Acker macht... (irgendwie sind auch da meistens die Frauen die Benachteiligten). Und sollte es der Job ermöglichen und sollte ich einen Partner finden, der sich nicht unwesentlich an der Aufzucht der Jungen beteiligt (und so wie ich das jetzt sehe, stehen da meine Chancen schon ganz schlecht), dann würde ein Kind vielleicht auch nicht stören und sogar bereichern.
Da ich ein großes psychologisches Interesse habe und die Entwicklung einer Persönlichkeit sehr spannend finde, ist ein Kind nicht gerade ein Alptraum.
Aber genausogut kann ich mich verwirklichen, indem ich im Job vieles erreiche, meine Interessen auslebe und einfach "ich selbst" sein kann, ohne direkt eine weitere strenge Rolle tragen zu müssen.
Und was das Vorrausschauende Denken anbelangt: Warum sichere ich das Fortkommen nicht lieber durch Forschen, dem Veröffentlichen von Büchern, mach schlichtweg das Leben einfacher (etwas überzogen ausgedrückt *g*)?
Meine Gene allein werden die Welt nicht retten, nicht verbessern und auch nichts ändern. Wir müssen als Personen auf den Lauf der Zeit einwirken und wenn sich darauf einige Menschen konzentrieren, dann st das gar nicht mal aos übel.
Klar... Einstein hatte auch Kinder. Er war aber auch ein Mann, hat sich nicht gerade gut um seinen Nachwuchs gekümmert. Und niemand macht ihm deswegen einen Vorwurf. Die Mutterrolle war eines der Gründe, warum Frauen nicht forschen konnten. (Ausnahmen gibt es natürlich auch hier). Darum sind die meisten "großen" Persönlichkeiten Männer.
Wenn sich eine Frau also gegen Kinder entscheidet, dann lasst ihr doch den Willen. Oder sind hier etwas alle Kerle damit einverstanden Vollzeit-Papi zu sein?
Und an die Mamas: Euch sei euer Glück selbstverständlich gewehrt. Ich hoffe nur aus tiefstem Herzen, dass ihr euch eure persönlichen Inseln schafft, auf denen ihr nur das tut, was euch als Individuum interessiert.
Bye
Ele