Hallo erstmal, ich hoffe ich bin im richtigen Unterforum gelandet :) Sorry, aber jetzt kommt erstmal eine Wand voll Text...
Ich habe mit meiner Freundin ein "Problem", von dem ich nicht genau weiß, wo es herkommt, wie ich damit umgehen soll etcetera. Daher möchte ich von euch gerne eine Einschätzung bekommen, denn ich mache mir ein bisschen Sorgen, dass ich mich falsch verhalte...
Erstmal zu meiner Person, ich bin schon länger volljährig aber noch keine 20, bei meiner Freundin ist es ebenso. Wir sind seit einem Jahr ein Paar. Wir haben zusammen eine Wohnung weit weg von unserem Elternwohnsitz, besuchen unsere alte Heimat aber recht oft. Ich bin ein Scheidungskind, während meine Freundin sehr behütet als Einzelkind aufgewachsen ist.
Schon seit wir zusammen sind, hatte ich des öfteren Streit mit ihren Eltern. Meist ging es um die Zeit, die sie mit mir verbringt. Sie waren oft der Meinung, sie verbrächte zu viel Zeit mit mir und ich verändere ihre Tochter zum Schlechten. Das resultierte darin, dass die Eltern oftmals grundlos gesagt haben, wann wir uns sehen dürfen und wann nicht. Als wir einmal dagegen verstoßen haben, haben sie meine Freundin aus dem Haus geworfen (mir ging es einen Abend recht schlecht und wir haben uns kurz gesehen, obwohl die Mutter es untersagt hat), sie war damals noch nicht ganz 18. Damals haben wir versucht, die Situation zu schlichten, indem wir anbieten, zu bestimmten Zeiten nur für ihre Eltern da zu sein, dann würde ich mich in diesen Zeiten zurückhalten, wenn wir im Gegenzug "garantierte" Zeiten bekommen, in denen wir uns sehen können. Ihre Eltern ließen sich darauf nicht ein; ihr Grundkonsens war:
"Solange du deine Füße unter meinem Tisch hast, bist du dann zuhause, wenn ich es will."
Daraufhin folgten weitere Rausschmisse, unter anderem mit einer Drohung, ihr die Unterhaltszahlungen zu verweigern, wenn sie sich nicht an die Hausregeln ("Umgang mit deinem Freund nur, wenn wir es wollen") hält.
Mittlerweile war auch ich nicht mehr komplett zufrieden mit der Situation, da wir (mittlerweile beide volljährig) prinzipiell keine Planung machen konnten, wenn nicht sicher war, ob die Eltern dem zustimmen. Außerdem hat es mir nicht gefallen, dass ihre Eltern aus völlig willkürlichen Gründen ihr den Umgang mit mir "verbieten".
Als ich angefangen habe, mich darüber zu beschweren, fing meine Freundin (zumindest war das mein Gefühl, erwischt habe ich sie dabei nur einmal) an, der Meinung ihrer Eltern zu entsprechen. Beispiel: Wir haben uns für einen Abend verabredet. Kurz zuvor sagt sie ab und erwähnt, dass sie nicht kann, weil ihre Mutter etwas dagegen hat, fügt aber hinzu, dass sie selbst auch keine Lust mehr hat (fühlt sich schlapp, ist ihr zu stressig, will ausschlafen etc...), obwohl sie vorher ganz begeistert war, sich zu treffen.
Da wir uns bereits darauf geeinigt hatten, im Herbst (Studium) auszuziehen, sagte sie mir, dass wir uns ihren Eltern einfach fügen sollen, da es eh nur noch ein paar Monate sind, bis wir eine eigene Wohnung haben.
Was mich an der ganzen Sache trotzdem störte waren Situationen wie folgende:
Eines Abends war ich bei ihr, wir waren schon sehr müde und lagen im Bett. Ich ging davon aus, bei ihr zu übernachten. Auf einmal sagt sie mir, dass ich gehen müsse, weil ihre Eltern nicht wollen, dass ich bei ihr übernachte. Ich war mit dem Auto da und war schon SEHR müde, daher hab ich ihr gesagt, dass ich nicht mehr fahren möchte. Sie bettelte mich aber förmlich an, sie nicht in diese Situation zu bringen und bitte zu fahren, was ich dann letztlich auch getan hab..
Das fand ich ziemlich mies, da ich ihr eindeutig gesagt habe, dass ich nicht mehr fahren möchte wegen meiner Müdigkeit und sie mich lieber übermüdet nach hause fahren lässt, als sich mit ihren Eltern zu streiten. Ich hab ihr sogar angeboten, morgens in aller Frühe zu fahren, es war nichts zu machen....
Mittlerweile haben wir zusammen eine Wohnung, daher ist das Thema nur relevant, wenn wir wieder in die alte Heimat fahren und bei unseren Eltern wohnen. Immer wenn wir uns treffen wollen, haben ihre Eltern nach wie vor das letzte Wort. Ich kann mich einfach nicht darauf verlassen, dass wir uns treffen, wenn WIR es wollen. Mittlerweile sagt sie zu mir, dass ich die Regeln ihrer Eltern zu respektieren habe und sie daran nichts ändern möchte. Sie meint, ich setze sie unter Druck und solle es akzeptieren. Ich setze ihr kein Ultimatum oder überrede sie zum Streit mit ihren Eltern, ich sage ihr nur, dass ich mich ein bisschen "auf die Bank" gesetzt fühle.
Eine weiteres Beispiel: Ich habe seit ich ausgezogen bin Ärger mit meiner Mutter. Bevor meine Freundin und ich wieder für ein paar Wochen in die alte Heimat gefahren bin, hab ich sie gefragt, ob ich bei ihr Zuflucht suchen kann, falls ich es mir sehr heftig mit meiner Mutter zerkrache (was wahrscheinlich war). Sie meinte, dass sie mir das nicht anbieten kann, da sie bei ihren Eltern wohnt und sie darüber entscheiden. Das hat mich ziemlich traurig gemacht. Ich wollte nicht bei ihr einziehen oder sowas.. ich wollte nur von ihr hören, dass sie für mich da ist, auch wenn es haarig wird...
Was meint ihr? Stelle ich mich einfach nur an? Ich weiß es nicht... :/