Bericht vom FA-Termin
Soooooo ...
Also erstmal entschuldige ich mich, dass ich trotz dramatischer Ankündigung gestern nicht mehr zu meinem Bericht gekommen bin. Aber ich erzähl mal von vorne:
Ich hatte wohl eindeutig zu viel Hoffnung in diesen Termin gesetzt. Ich hatte schon beim Aufstehen ein ganz schlechtes Gefühl, dass sich absolut bestätigt hat als ich in die Praxis kam. Ich will nicht sagen, dass sie dreckig war, aber sie war alt und verlebt und das Inventar war original 80er. Ich habe noch nie so einen Untersuchungsraum gesehen: kein Schreibtisch, nur eine kleine Ablagefläche mit zwei Stühlen (für meinen Mann gab es gar keinen Platz, wo er sich hätte setzen können). Der Gyn-Stuhl war ein Horrorgerät, nicht zu vergleichen mit den ergonomischen, kunstvollen Teilen aus den Praxen, wo ich bislang war. Der Arzt war mir auch sofort suspekt, kein Lächeln, (geschmackloses) blaues Batikhemd ... Er hat die Unterlagen, die wir mitgebracht haben kaum angesehen, sich nicht mal die Zeit gelesen den Bericht von der KiWu zu lesen. Und dann ging's los! Ich habe kurz erklärt, dass ich PCOS hab und mein Mann OAT und dass der KiWu-Arzt uns eine ICSI rät, aber dass ich damit noch nicht so warm werde und dass ich eigentlich gerne zumindest vorher meine Symptome in den Griff bekommen will, bevor ich da mit Hormonen rumfuhrwerke. Das hat er überhaupt nicht verstanden. Er hat alle gängigen Mittelchen (Zyklustees, MöPf, Akupunktur, Anpassung der Lebensweise, ...) als wirkungslosen Quatsch abgetan, aber das schlimmste war sein Ton (und der macht ja bekanntlich die Musik). Er war super arrogant, hat mich zum Teil ausgelacht und mir schnippisch gesagt: "Sie wissen ja anscheinend schon alles, was wollen Sie denn dann noch von mir?" Unterstützung vielleicht??? Ich hab ihm nochmal gaaaaanz genau erklärt, dass es mir ja auch gar nicht in erster Linie darum geht, dass ich doch natürlich schwanger werde, die Wahrscheinlichkeit ist ja schon sehr gering. Aber ich wüsste, dass man die Symptome eindämmen kann und das würde ich gerne machen. Dass es mir halt wichtig wäre, zu wissen, ob mein Körper dazu zu bringen ist, dass er einigermaßen eigenständig funktioniert. Dazu sagte er folgendes: "Jaaaaa, und selbst wenn sie dann einen Zyklus HÄTTEN, wie wollen sie denn dann wissen, ob Sie einen Eisprung haben?" - "Ich mache ja NFP, da kann man das ja zumindest einigermaßen verfolgen." (Da wusste er erstmal nicht was NFP ist :shock: , fand das dann aber auch Quatsch) Er sagte, dann müssten wir ein Follikelscreening machen, aber das wäre viiiiiiiiel zu aufwendig, ob ich sowas denn wollte? Ich hab dann JAAAAA! gesagt, fand er aber auch blöd. Und dann schloss er mit der Hammerfrage: "Und wenn sie dann einen EZ hätten, was nützt Ihnen das dann?" Ist das zu fassen? Ich gehe nie wieder zu einem männlichen FA, ehrlich, das ist nicht die erste schlechte Erfahrung, die ich mit denen mache. Für die sind Frauen nur Gebärmaschinen, die funktionieren sollen. Ich bin ja mit PCOS eh kaputt, also wozu eine neue Batterie dafür kaufen? Und dann wollte er mich noch zur Kontrolluntersuchung überreden, aber von dem Ekelpaket wollte ich mich auf diesem Folterstuhl ganz bestimmt nicht mehr anfassen lassen.
Kurzum, ich war den ganzen Tag STOCKSAUER. Der Kerl hat mir meine ganze Motivation und die positive Energie geraubt, die ich am Wochenende hatte... Gestern abend haben mein Mann und ich uns dann beraten und einen neuen Plan gefasst. Wir nehmen uns erstmal noch 6 Monate, damit ich mich "austoben" kann. Heute morgen hab ich direkt einen neuen Termin bei der Ärztin gemacht, wo ich eigentlich von Anfang an hin wollte. Die macht Naturheilverfahren, ist allerdings eine Privatpraxis, ich muss also alles selbst zahlen. Aber sei's drum, wenn das der Preis ist ... ich hoffe mal, die gute Frau hat mehr Verständnis. Der Termin ist leider erst am 8. Juli. Ansonsten mache ich mir noch einen Termin zum Zuckerbelastungstest, irgendeinen Arzt krieg ich schon dazu.
Danke für's Lesen. Kommentare gerne übers Handy ;)