Das kenn ich...
Hallo hamininga !
genauso gings mir auch die letzten paar Jahre. Ich habe zuviel drüber nachgedacht, was die anderen von mir denken könnten und dabei hat sich dieses Selbstbild was ich auf die anderen projizierte immer mehr verschärft.
Spontan zu lächeln ist für mich auch sehr schwierig gewesen, denn irgendwie kam der Gedanke, dass es doch verkrampft aussehen müsste. Und weil ich diesen Gedanken hatte, war es auch so. Ich habe mich darüber sehr oft mit meinem Bruder unterhalten. Dabei sagte ich mal "Hey mist ich kann nicht mal mehr lächeln - das kotzt mich an"... und dann fing er an zu lachen und ich musste dann auch lachen, denn das war's eigentlich - es einfach zu blöd. Es war komisch. Denn wie soll man lächeln, wenn einem was ankotzt ?
Weiterhin kenn ich es, dass ich fremde Menschen, besonders Frauen, nicht einfach so anquatschen kann. Wenn mir eine gefällt, schau ich sie unauffällig an, überlege, schaue, überlege was ich sagen könnte und schwupp ist sie weg oder die Situation verpatzt weil ich zu lange hingesehen hab ohne etwas zu sagen. Das geht mir heute noch so. Ich will keinen banalen Spruch wie "tolles Wetter heute" oder so sagen, das ist es aber was mir im Kopf rumschwebt. Oder "hey Sie sehen aber blendend aus"... auch irgendwie abgedroschen... oder nicht ? Ich mache mir da viel zu sehr ne Pladde drüber - ich weiss das. Und solange man dasteht und überlegt kann man erstens nicht gleichzeitig grinsen, zweitens die Situation analysieren und drittens reagieren. Am besten an etwas schönes denken, was noch vor einem liegt.
Am besten, Du suchst Dir etwas, was Dir Spass macht. Etwas wo Du drin aufgehst und etwas worüber Du Dich gern unterhälst - genannt Hobby. Ich mach nun gern Computergrafik und bastel gern an Webseiten und auch an Computern - das ist ein verdammt schwieriges Thema und die meisten Leute interessierts nicht. Da gehts mir genauso wie Dir... über belanglose sachen diskutieren ist ne Kunst. Aber wenn man die Wellenlänge gefunden hat, ist es dann kein Problem mehr.
Ich bin gerade in einem Veränderungsprozess. Ich habe mir das Buch von Dale Carnegie "Soege Dich nicht - Lebe!" gekauft und versuche die darin enthaltenen Ratschläge praktisch umzusetzen. Es ist hochinteressant und hat mich seit ich es lese irgendwie dazugebracht, die Welt etwas mit anderen Augen zu sehen.
Aber das spontane Lächeln ist wirklich ne Übungssache. Meine Schwierigkeit besteht momentan darin, vom Lächeln in ein sinnvolles Gespräch überzugehen.
Auch wenn es bei Dir immer und immer wieder in die Hose geht - macht nichts. Versuchs nochmal. Um zu lächeln darfst Du nicht aufhören zu lächeln. Es tut auch gut, wenn man sich viel Simpsons reinzieht. Oder Spongebob Schwammkopf oder Southpark oder Musicals oder lustiche Filme. Lachen trainiert die Grinsemuskeln.
Wenn Du Dir sagst "ich kann das nicht" kannst Dus auch nicht. Man ist das Produkt seiner Gedanken. Wenn man lächeln will, lächelt man. Wenn man essen will, isst man. Ich weiss es ist nicht einfach, aber es geht.
Wenn Du nicht lächeln kannst, ist das weil > Dir irgendwas wichtigeres im Kopf rumschwirrt und > Weil Du Dir sagst, dass Du es nicht kannst.
Nagut. Wieder viel zu viel geschrieben. :-)
CU Sven