heitor_12849640Kein Betrug
Druckkostenzuschussverlage (DKZ-Verlage) sind reine Dienstleister - nicht mehr, nicht weniger. Insofern also kein Betrug.
Das Problem ist ein anderes. Ein Publikumsverlag finanziert sich wie jedes andere Unternehmen auch über den Verkauf seiner Produkte und trachtet deshalb natürlich danach, dass Buch X von Autor Y ein Erfolg wird. Je nach finanzieller Ausstattung des Verlags wird das Buch ganz groß beworben oder, etwa bei Kleinverlagen, zumindest ein paar Rezensionsexemplare an Zeitungen oder Internetportale verschickt.
Wenn ihr bei einem DKZ-Verlag, BoD oder Lulu veröffentlicht muss euch eines klar sein: Nicht nur etwaige Kosten, auch das Marketing bleibt euch überlassen! Ohne weitere große Investitionen, mühsames Werben oder ausgedehnte Lesereisen wird sich das Buch wohl kaum verkaufen lassen. Klar: Viele Verwandte oder Freunde werden es euch abkaufen. Aber Leute, die euch nicht kennen, werden von dem Buch kaum oder gar keine Notiz nehmen.
Ich möchte weder eine Empfehlung, noch eine Warnung aussprechen. Jeder muss selber wissen, ob und was ihm sein Werk wert ist. Wer lieber auf seinen Karibikurlaub verzichtet, um seine Autobiographie, seine Liebesgedichte oder was auch immer zu veröffentlichen, soll es tun.
Wer es sich nicht leisten kann oder will, muss einfach danach trachten, bei einem Publikumsverlag unterzukommen.
Beide Wege führen zum Ziel.
Persönlich würde ich für keine Veröffentlichung etwas bezahlen. Zum einen deshalb, weil ich knapp bei Kasse bin, zum anderen aus Eitelkeit: Meine Texte sollen gut genug sein, um kostenlos abgedruckt zu werden. Und um euch Mut zu machen: Das ist gar nicht so schwer!