pamila_12844705Verlagsabzocke
Agrhh, jetzt hab ich hier ne dermaßen lange Abhandlung über meine Erfahrung mit den Druckkostenverlagen und Books on Demand geschrieben, jetzt isse weg. Shit.
Also noch mal:
Mein Einsatz für zwei Bücher: 8000 Euro (eins bei BoD, eins bei einem DKZV). Davon sind bis jetzt ca. 500 verkauft (zusammen). Bei jedem Buch verdienen die Verlage mit. BoD zahlt 3% Tantiemen, Bücher, die ich selbst verkaufen will, bezahl ich mit dem halben Ladenverkaufspreis. Der DKZV verkauft so gut wie nichts, dafür bekomme ich da 30% (von was aber?). Meine Freiexempare (25 Stück) sind weg, daran hab ich wirklich was verdient. Andere Bücher zum selbst verkaufen muss ich wieder beim Verlag kaufen, denn die "Auflage" ist ja nur für den Buchhandel gedacht und lagert beim Verlag. Jetzt sagt der Verlag, das Buch "läuft leider nicht" und man könnte nicht länger einlagern - verursacht ja Kosten. Ich kann die Restauflage (ca. 2850 Bücher) selbst zurückkaufen, sonst wird sie eingestampft (versteckte Kosten). Das kostet mich nach zwei Jahren fürs gleiche Buch dann mal eben 15000 Euro (wie nett, brauch auch nur die "Hälfte" zu zahlen. Insgesamt wäre ich damit für zwei Bücher bei 23000 Euro. Verdienst dabei ungefähr: 1400 Euro. Klasse, oder?
Mein Bekannter war schlauer, der ist mit seinem Buch letztes Jahr zu einer Lektorin gegangen, hat 5000 Euro bezahlt und hat dafür Hilfe beim Schreiben bekommen, ein super Lektorat, ein tolles Buch, eine Auflage von 1000 Stück mit ISBN und VLB (die hat er tatsächlich daheim) und sie macht auch noch so geile Werbung, dass er innerhalb von einem knappen Jahr bis jetzt fast 700 Bücher verkauft hat (auch durch Lesungen und so). 100% Gewinn am Verkauf (bis jetzt hat er also über 8000 Euro eingefahren, also über 3000 tatsächlich dran verdient), alle Rechte sind bei ihm, Nachdruck jederzeit möglich und und und.
Also lasst euch bloß nicht von den "Schnäppchen" der Verlage blenden (ich meine jetzt die Bezahlverlage, Publikumsverlage bezahlen ihre AUtoren nämlich). Diese Schnäppchen sind keine, denn die Verlage verdienen sich an uns schusseligen Autoren goldne Nasen und denen ist völlig egal, ob wir auf den Bücher sitzen bleiben oder nicht. Die Verträge klammern, da kommt man so schnell nicht raus, und wirklich Mühe geben die sich nicht, wenns um den Verkauf der Bücher geht. Vielleicht auf der Homepage ein Eintrag, das wars auch schon. Will man mehr haben, muss man immer schön weiter bezahlen.
Wenn schon selbst veröffentlichen will, dann so wie mein Bekannter. Der hat keinen Handschlag mehr machen müssen als die "Verlagsautoren" und hat trotzdem ne ganze Menge mehr verkauft und dran auch noch verdient.
Kann ich jedem nur empfehlen.
Gruß
2littly