janene_12645599Hi sparkling!
Ja, Du erinnerst Dich richtig - ich bin die, deren Freund Depressionen hat! :-)
Leider besteht das Problem noch immer, da er seine Medis zwischendurch zweimal abgesetzt hat, um nicht länger "verrückt" zu sein... :-(
Leider reicht seine Einsicht, krank zu sein, immer nur so lange, wie es ihm richtig schlecht geht und sobald die Medis voll anschlagen, ist zwar zwischen uns eine Weile (fast) alles o.k., aber er meint, er könne dann auch ohne - und der ganze Mist geht von vorne los!
Das ist ein anderer Punkt, bei dem meine Geduld langsam zu Ende geht...
Was diese leidige "Besuchsfrage" und auch den ein oder anderen Streitpunkt angeht, verhält sich mein Freund übrigens genau so, wie Deiner!
Sobald er merkt, daß mir da etwas doch sehr zu schaffen macht, schwenkt er um (was auf mich dann eben sehr erzwungen wirkt) und tut auf einmal, als hätte er selbst nie was anderes gewollt - und stellt mich geradezu als paranoid hin, wenn ich dann sage, daß ich das SO nicht wolle!
Plötzlich ist das alles angeblich üüüüberhaupt kein Problem mehr für ihn und ich soll mir alles nur eingebildet haben!
Und ich hab einfach keine Lust, auf diese Art und Weise zu erreichen, was ich mir vorstelle - bzw., was ursprünglich ja mal gemeinsame Pläne waren.
Ich hab mich mit vielen Dingen lange zurückgehalten, um keinen zusätzlichen Druck aufzubauen, weils ihm ja eh nicht so toll ging.
Aber so langsam ist das eben für MICH ein enormer Druck.
Meine Kinder durften ihn übrigens noch nie besuchen, obwohl sie seit einem halben Jahr geradezu darum betteln.
Jetzt ist ein erster Termin angedacht, aber Du kannst ja mal raten, wie das Zustande kam... :-(
Die Sache mit dem Umzug ist eigentlich ganz leicht geklärt: Wir haben da schon des Öfteren (bevor er angefangen hat, alles abzublocken) darüber gesprochen, daß es kaum anders geht.
Er ist beruflich bei sich zuhause eingebunden und kann dort schlecht (eigentlich gar nicht) weg, wir hingegen sind flexibel.
Bei ihm steht ein großes Haus halb leer, während wir hier in der Gegend horrende Mieten für Wohnungen zahlen müssen.
Bei ihm in der Stadt wären auch die Möglichkeiten für meine Mädels weit besser, als hier, wo wir derzeit wohnen. Ein Umzug muß bei mir in absehbarer Zeit so oder so über die Bühne gehen.
Ich fühl mich bei ihm wohl und als ich dort war, hatte ich auch nicht den Eindruck, als ob er ein Problem mit meiner Anwesenheit hätte.
Seine Begründung dafür, daß er lieber mich besucht, als anders herum, war, daß er derzeit wenig aus dem Haus käme und sich daher immer freuen würde, uns besuchen zu können. Er hat mich drum gebeten, ihm das nicht zu nehmen und auch erklärt, er bekäme gerne Besuch von mir, wenn er beruflich wieder mehr auswärts zu tun hätte und nicht nur in seinem Büro hocken würde.
Ist ja soweit auch einsichtig - aber ab und zu würde ich ihn dennoch ganz gerne besuchen und wie sollen wir jemals einen Umzug vorbereiten und uns dort ansatzweise einleben können, wenn wir gar keine Gelegenheit haben, uns dort ausgiebig umzusehen???
Da werden Umzüge angedacht, Umbauten, eventuelle weitere Kinder - aber dann scheitert es eben schon am einfachen Besuch!
Ich weiß nicht, was genau seine Ängste sind und wie das alles weitergehen soll - es ist halt, wie bei Deinem Freund!
Erst gibts 1000 "weiß ich nicht"s und "hab ich mir noch keine Gedanken drüber gemacht"s und wenn es dann hart auf hart geht, gibts angeblich plötzlich kein Problem mehr, obwohl er fünf Minuten zuvor noch was anderes wollte!
Ich denke nicht, daß es da eine Lösung gibt, obwohl ich mir natürlich schon eine wünschen würde.
Aber mit jemandem, der so voller Ängst steckt, seine Krankheit nicht annimmt, mit dem sich (gemeinsame!) Pläne dann doch nicht mehr, oder nur unter Druck, umsetzen lassen, fühle ich mich auf Dauer überfordert.
Ich hatte bis jetzt auch mit der Entfernung kein Problem, aber da das in diesem Jahr mit einem Umzug eh nix mehr wird, gehts erst wieder in 2,5 Jahren und soooo lange wars eigentlich nicht geplant und von der Aussicht bin ich auch nicht gerade begeistert.
Ich will ihm sein Leben nicht schwer machen, aber ich möchte eben auch meine Vorstellungen nicht völlig aufgeben.
Er ist phasenweise ein ganz anderer Mensch, als der, den ich vor der Beziehung schon zwei Jahre kannte - wirklich wie ein Fremder für mich.
Naja mal sehen, was das morgen ergibt!
Liebe Grüße, harter Kern