Lass Dich nicht beirren ...
Hallo Susu,
Du bist mit Deinen Wahrnehmungen und Einschätzungen auf dem richtigen Weg. Wenn dieser Mann Verantwortung für seine Frau, aber insbesondere für seine 3 Kinder spürt, dann zerreißt ihn die derzeitige Lage und dieses Zerrissen Sein drückt sich aus im laufenden Hin und Her.
Er möchte bei Dir sein, mit Dir leben, vielleicht eine Partnerschaft führen wie er sie sich vorstellt und wünscht. Auf der anderen Seite zerren die Bilder an ihm, wie er verursacht, dass es den Menschen, die ihm viel bedeuten und die noch von ihm abhängig sind, da minderjährig, schlecht geht. Es geht ihnen schlecht, weil er aus seiner Ehe raus möchte und damit seinen Kindern den Vater nimmt, der bisher immer für sie da war.
Und dann die Erkenntnis, dass das Haus vielleicht nicht zu halten ist mit neuer Steuerklasse. Das bedeutet, dass seine Kinder auch noch ihr gewohntes Lebensumfeld verlieren durch seinen Drang ein anderes neues Leben zu führen.
Und sich dann vor den Spiegel zu stellen und zu sagen: 'Sieh hin, Du bist es, der den Kindern diesen Schmerz zufügt. Und alles, NUR weil Du mit einer anderen Frau zusammen sein willst?' Zweifel über Zweifel. Was ist richtig? Was darf ich meinen Kindern zumuten? Was darf ich mir zumuten? Mit welcher Entscheidung kann ich leben und welche wird mich auf Dauer zerreissen?
Und sein Körper reagiert auf diese Zerrissenheit, in dem er wirklich krank wird. Kopf und Bauch sind nicht in Übereinstimmung und sein Körper zeigt ihm ganz deutlich, dass da was nicht stimmt.
Wie könntest Du reagieren?
Aus der Sicht von jemandem, der diese Situation schon mal durchlebt hat: Es hört sich jetzt vielleicht schwer an, aber akzeptier einfach seinen Zwiespalt und behandel ihn so wie Du ihn bisher behandelt hast. Dass Du ihn nicht bedrängst, sondern auf die tiefen Gefühle zwischen Euch vertraust und deshalb nicht in Aktionismus verfällst, um irgendetwas voranzutreiben, spricht uneingeschränkt für Dich. Und das dürfte auch der Grund sein, weshalb er immer wieder zu Dir zurückkehrt. Druck hat er schon genügend und trotzdem zieht es ihn immer wieder zu Dir, weil da eben sehr tiefe Gefühle vorhanden sind. Nur wenn Du den Druck noch erhöhst, dann kann es sein, dass er einknickt, aufgibt und die Variante wählt, die ihn zwar nicht glücklich macht, den Druck aber von ihm nimmt.
Ich an Deiner Stelle würde ihm nur liebevoll vermitteln, dass dieser Eiertanz mit wiederholtem Ein- und Ausziehen allen Beteiligten nur schadet und er sich die Zeit nehmen soll, eine Entscheidung zu fällen, die für eine lange Zeit trägt. Eine Entscheidung, in der auch alle Details bedacht sind (vor allem auch die finanziellen, denn 'Armut frißt Liebe', wobei für Armut jeder eine sehr persönliche Definition hat) und dass er sich im Klaren sein muss, dass, wenn er wieder bei Dir einzieht, es der letzte Einzug sein sollte.
Und wenn Deine Freunde es nicht verstehen?
So what?
Es ist Dein Leben ...
Einen lieben Gruß
Larsen