an0N_1276822199zDie andere Seite und zuviel Philosophisches
Hallo Bettina,
stimmt, das ist ein ziemlich blöder Satz, dass ich nichts für meine Gefühle kann ... ich glaube, ich wollte mich so vor "Absolutionen" schützen, die mich zwar trösten, aber nicht weiterbringen.
Wobei mir Trost sehr willkommen ist, puh tut das gut: die Gefühle haben immer einen Sinn ...
Bewegung ist ein Stichwort - ja, das ist was Gutes.
Für mich sind die Vorzeichen leider eher zerstörerisch ... El Ninho statt Bewegung, so in etwa.
Was ist die andere Seite einer guten Beziehung? Die Frage ist ganz ernst gemeint.
Streit, Aggressionen, meinst du das? Als ausgleichender Gegenpol zu Vertrautheit, Harmonie?
Hm, also wir haben keine Scheinharmonie. Wobei ich auch gerade dabei bin, das infrage zu stellen, denn schließlich werde ich gerade von Gefühlen plattgewalzt, die in mir entspringen und von deren Vorhandensein ich bis dato keine Ahnung hatte ... oder nur einen Schimmer Ahnung?
Wir streiten eher selten, und auch nie richtig aggressiv. Im Laufe der Zeit haben wir gelernt, uns "konstruktiv auseinanderzusetzen" ... und das genieße ich auch sehr, diese Ebene gefunden zu haben.
Andererseits frage ich mich auch, ob das nicht auch eine Art goldener Käfig ist. ich versuche das mal zu erklären:
Wir haben uns anfangs sehr zusammenraufen müssen, und das war in der ersten Zeit oft hart und schmerzlich. Aber sehr fruchtbar.
Daraus ist etwas entstanden mit sehr viel Substanz und Tiefe, worauf wir auch "stolz" (ist nicht ganz das richige Wort) sind. Vielleicht haben wir jetzt ein "perfektes Bild" unserer Beziehung, das es erschwert, kritische & zweifelnde Stimm(ch)en zuzulassen?
Ich könnte es mir - für mich - vorstellen.
Ich habe dafür das Bild im Kopf, dass die Gefühle den Rahmen gegeben hatten, und jetzt, da sie sicher und klar und geordnet sind, erscheint es mir, als würde die Beziehung den Rahmen (für die Gefühle) vorgeben.
Ui, ist das verständlich?
So verhält es sich auch mit der Aggression.
Unser Umgang miteinander ist ganz zärtlich, ganz liebevoll. Nicht verzärtelt - Aufrichtigkeit spielt eine große Rolle bei uns. Oh man, zumindest habe ich es immer so empfunden
Da "passt" Aggression nicht ins Bild ... *zyn*
Ja, ich habe bei mir feststellen können, dass ich mich nicht traue, einige wenige Gedanken überhaupt zuzulassen. Das ist fatal, das weiß ich. Leider wird es mir gerade erst bewusst.
Wenn ich jemanden liebe, liegt es mir fern, diesen Menschen zu verletzen. Und diesen Menschen liebe ich wie ich es mir nie vorstellen konnte. Ich ahne, dass ich deswegen auch "gefährliche" Gedanken verdränge ... was für eine Logik ... aber um die geht es wohl nicht.
Nein, Begierde und Begehren wären nicht zuviel des Guten ... das wäre der Himmel.
Aber ich neige dazu, das Große, was da ist, höher zu bewerten als Leidenschaft. Weil Letzteres keinen Bestand hat. Wie ich gerade feststellen muss
Ich frage mich auch, ob die Umstände das Bewusstsein prägen, sehr frei nach marx , also ganz platt gesagt, ob ich sehe, was ich habe, es für gut und passend erachte und meine Bedürfnisse dem anpasse. Natürlich gänzlich unbewusst.
Vielleicht ist es damit (ab)getan, dass man nicht alles haben kann *zyn* ... und ich fühle mich auch wirklich zutiefst undankbar. So wie die Frau aus dem Märchen, die alles haben wollte und dann mit leeren Händen dastand.
Mit leerem Herzen, würde ich dazufügen.
Soviele Gedanken ...
LG von peas