Verspätete Antwort
Hallo Klaus,
lange hatte ich nicht mehr mein Postfach bei gofeminin geöffnet und war überrascht, Deine Anfrage vorzufinden.
Wie Du im Forum ersehen hast, bin ich bereits 66 Jahre alt und inzwischen 43 Jahre verheiratet. Mein Mann (78) hat nur noch eine begrenzte Lebenszeit vor sich (untherapierbarer Krebs). Das bevorstehende Ende bringt den Rückblick auf die verflossenen Ehejahre mit sich- offene Worte, die man oft "um des lieben Friedens Willen" gescheut hat. Es geht aber hier um Dein Problem.
--Von einer "offenen Ehe" halte ich persönlich überhaupt nichts! Von zwei ehemaligen Kolleginnen kenne ich das , und es führte bei diesen zur Scheidung.
Ich kann als Frau verstehen, dass es "kribbelt", wenn man den besten Freund des Ehemannes absolut anziehend findet. Da Sie aber schon 20 Jahre glücklich verheiratet sind, es also demnach auch" im Bett klappte"(sonst wären Sie ja nicht glücklich), denke ich, dass die Ehefrau diese Gedanken (fremdgehen)überwinden sollte. Sie weiss nach so langer Gemeinsamkeit doch, wieviel Wert Sie auf Treue legen. Also, wenn ich bei meinem Mann die sexuelle Erfüllung gefunden hätte, hätte ich mich niemals nach einem anderen Partner gesehnt--und schon gar nicht entsprechende Äußerungen zu meinem Mann gemacht. Da kann ich nur sagen: Man kann nie jeden Wunsch im Leben erfüllt bekommen- auch schon ein Kind muss verzichten lernen. Noch dazu ist ein Mensch kein Spielzeug, das man dann einfach weglegt, wenn man es nicht mehr mag. Wie steht denn der Freund zu diesem Problem? Weiss er überhaupt , dass er "das Objekt der Begriede" ist?
Aus meiner Lebenserfahrung ein Beispiel: Ich liebte ein Jahr lang "ganz wahnsinnig" (war 46)einen Vorgesetzten,der mich auch mochte, aber der Verstand siegte, weil er doch eine glückliche Ehe führte ,und ich seiner Frau weiter offen begegnen wollte. Das war schwer für mich, aber ich bin heute froh,diese Verliebheit überwunden zu haben.
Es gibt ganz andere Situationen im Leben- wie bei der jungen Frau, der ich damals schrieb. Da ist manchmal "so etwas", was man nicht beschreiben kann. Aber Ihren Fall sehe ich ganz anders, weil ihre Frau sich da "in etwas verrannt" hat. Vielleicht will sie aber nur provozieren?
So weit meine Gedanken dazu - würde mich freuen, zu hören, wie es weiter ging?
Es grüßt herzlich Schnappi (Ingrid)