Ich bin sehr froh über dieses Medikament...
Ich hatte schon häufiger in meinem Leben Phasen in denen ich Panikattacken hatte. Es fing schon in meiner Kindheit an. Ganz schlimm und jahrelang waren sie nach der Geburt meines zweiten Kindes. Das ist jetzt 17 Jahre her. Und seit kurz vor Weihnachten habe ich immer wieder mal Panikattacken gehabt. Ich gab mir Zeit bis Ostern das wieder in den Griff zu bekommen. Aber es hat sich eher verschlimmert, die Attacken sich gehäuft oder viel mehr die Angst vor der Angst, die dann überall mit hingeht...
Ich beschloss eine Psychotherapie zu beginnen, damals vor 12 Jahren hatte mir eine Verhaltenstherapie sehr geholfen. Ich hatte da sehr viel über mich gelernt und mich in meinem ganzen Leben noch nicht so gut gefühlt wie damals.
Nun ereignete sich kurz vor meinem ersten Therapietermin etwas, was meine Panikattacken sehr verschlechterte. Der berühmte Tropfen der das Fass zum überlaufen brachte. Mein Mann kam in die Klinik und wurde operiert. Ich habe es auf den Gängen der Klinik nicht ausgehalten, konnte ihn nicht besuchen...so einfach ist das. Meinem Mann hat das nichts gemacht aber mich hat das total runtergezogen. Dann kam die erste Panikattacke auf der Arbeit und man schickte mich nach Hause. Ich wurde gleich 3 Wochen krankgeschrieben. Die sind seit heute um. Jetzt habe ich aber noch 2 Wochen Urlaub und werde nun mit Hilfe von Insidon (ich nehme Opipramol, was ja dasselbe ist) üben im Alltag wieder zu bestehen. Ich nehme es seit 6 Tagen und fühle mich sehr gut damit, ich habe überhaupt keine Nebenwirkungen, weder Müdigkeit noch Kreislaufprobleme oder Sonstiges. Ich habe kurz vor dem Opipramol ein Antidepressiva ausprobiert, habe nur 2 Tabletten genommen und hatte so extreme Nebenwirkungen, dass ich nach 2 Tagen abgebrochen habe, weil ich dachte ich drehe durch. Wenn ich überhaupt geschlafen habe, dann wurde ich von panischer Angst aus dem Schlaf gerissen, es war ganz ganz furchtbar. Vielleicht hätte ich 3 Wochen durchhalten müssen, man sagt ja, dass sich dann die Nebenwirkungen wieder geben...aber das hätte ich niemals ausgehalten, da hätte ich dann sicher in eine Klinik gemusst.
Nun mit dem Opipramol ist auch die Angst nicht einfach weg. Ich wollte gestern morgen durch die Innenstadt laufen, vielleicht einen Kaffee trinken, aber das war nicht möglich, das habe ich nicht geschafft. Am Abend hab ich es nochmal probiert, da hat es geklappt, da waren die Geschäfte schon geschlossen und nicht mehr soviel los. Ich werde üben und ich werde es schaffen, ich bin zuversichtlich...nicht alleine mit den Medikamenten, sondern vorallem mit Hilfe meiner Therapeutin, aber das Medikament wird mich nun für die Anfangszeit unterstützen. Meine Therapeutin sagt, Angst hat immer etwas mit Enge zu tun. Ich soll mir in allem mehr Raum geben...das werde ich zunächst versuchen umzusetzen, ich stehe ja noch ganz am Anfang meiner Therapie...
viele liebe Grüße an alle Leidensgenossen
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