Ich will einen Karriereschritt machen und für ein bekanntes Unternehmen in der Hauptstadt arbeiten (PR, aber keine Produktwerbung per se, sondern eher institutionelle Öffentlichkeitsarbeit mit Repräsentanzpflicht).
Bislang sah meine Business-Garderobe immer klassisch und gepflegt aus, aber meines Erachtens auch ein bisschen langweilig. Seit ich Anfang zwanzig bin, trage ich gern Hosenanzüge in klassischen Farben (schwarz, marine, cremeweiss und manchmal bordeaux) mit etwas längerem Blazer und schmaler Hose oder Hose im Bundfaltenstil. Seit einigen Jahren bin ich etwas mutiger gewirden und ich trage auch zunehmend schöne Röcke oder Kostüm.
Diese modische Entwicklung ist nicht figurbedingt, denn meine Figur war und ist in Ordnung (eine schlanke Grösse 38), doch ich war bislang eher der Meinung, frau müsse im Beruf besonders seriös und somit etwas über-bedeckt ankommen. Jedoch entdecke - und geniesse - ich zunehmend die Möglichkeiten klassischer femininer Mode für den Berufsalltag.
Da die Rückmeldungen zu meinem feminineren Stil sehr positiv sind und ich mich auch selbst immer wohler damit fühle, frage ich mich, wie weit man als ernstzunehmende Berufstätige gehen darf und wo die Grenze zwischen erwünscht femininem Aussehen/Repräsentanz und missverständlichen Metabotschaften liegen.
Z.B. habe ich mir ein Etuikleid gekauft - klassisch, aber mit Schlitz, also schon sexy, würde es unter einem farblich passenden Blazer tragen. Geht das? Oder ein anderes Etuikleid in dunkelrot, mit überschnittenen Schultern und knielang (à la Bette-Davis-Stil) - geht das, ohne Blazer und nur mit Gürtel? Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich einen guten Geschmack besitze und nichts "billig" Wirkendes oder farblich Unstimmiges tragen würde.
Ich möchte keinesfalls die falschen Botschaften im Beruf vermitteln, zumal ich ohnehin schon als sehr weiblicher Typ gelten kann (lange Haare, eher mädchenhaft). Aber mir machts inzwischen einfach Spass, zu meiner Weiblichkeit zu stehen. Wo würdet ihr die Grenzen sehen?