Hallo Miramanee...
ist schon komisch, dass es sich nahezu immer so entwickelt.
Mein Mann und ich haben eine Firma und ich war für alles zu ständig und ich musste mich um alles kümmern.
Mir machte meine Arbeit sehr viel Spass und ging darin auf, obwohl ich noch 2 kleine Kinder im KIGA -Alter und eine Haushalt zuversorgen hatte.
Vor unserer Selbstständigkeit, war ich im Erziehungsurlaub und genoss die Jahre. Aber irgendwann hatte ich den Bildungsstand einer 5 jährigen. Ich sehnte mich so nach Arbeit und mir kam die Selbsständigkeit gerade recht. Ich konnte mich mit Arbeit zu schütten und ich genoss den Erfolg und die Anerkennung.
Irgendwann gerieten mein Mann und ich in einen subtilen Konkurrenzkampf... Egal ob ich wochenlang einen 18 Stunden Tag hatte, mein Mann moserte, wenn die Wohnung nicht in Ordnung war und das Essen nicht auf dem Tisch stand. Im Gegenzug stand ich aber morgens um 6 Uhr bereits mit dem Morgenkaffee bei der Einteilung unsere Mitarbeiter und war am Warentag mit der Kommisionierung der gelieferten Ware. Zwischendurch fuhr ich 25 km weiter in den Kindergarten, weil ich nur das beste für meine Kinder wollte. Das Telefon klingelte ca. 20- 30 mal und die Kunden und Geschäftspartner wollten eine Auskunft von mir. Dazwischen kamen andere Lieferanten und wenn es ganz blöd lief, musste ich LKWs alleine mit dem Stapler abladen und ins Lager bringen. Falls noch irgendwas auf der Baustelle fehlte holte ich es im Lager und fuhr es auf die Baustelle. Legte Hand an, wenn mein Mann meinte, ich soll mal kurz mit anfassen.
Nebenbei fuhr ich noch Teile oder Ware aus, die nicht in die Tour hineinpassten oder es unwirtschaftlich war, wenn sie in eine Tour integriert worden wären.
Trotz alle dem bekam ich vom meinem Mann zu hören, dass " ER " schliesslich arbeiten würde, wenn ich etwas von ihm erwartete.... Er ging jeden Abend mit der Überzeugung sein Feierabendbier trinken, weil ich ja den ganzen Tag " N U R " am Telefon hängen würde.
Eines Samstagmorgens saß ich am Frühstück und rauchte noch gemütlich eine Zigarette. Mein Mann forderte mich auf anzufangen... ich meinte ja mach ich und zündete mir noch eine an... er draufhin jetzt komm endlich.... ich fragte ihn, ob er es nicht sehen könnte, wenn ich sitzen würde... er daraufhin... das kannst Du wenn du fertig bist !
Dies war für mich das Signal über meine Arbeit und über meine Ehe nachzudenken.
Das Ende vom Lied ist, dass er mir immer beteuerte, wie viel ich doch arbeiten würde, um mir dann Tage später mit Anlauf ins Kreuz zu treten. Wenn ich dann etwas gesagt habe, meinte er ... es sagt ja auch keiner was ! Daraufhin meinte ich... er soll dann gefälligst seine Klappe halten.
Ich habe bis Heute noch keine Erklärung dafür gefunden, warum er so reagiert hat.
Mittlerweile ist es mir auch egal, weil ich mich von meinem Mann trenne und die Kinder bei ihm lasse. Denn dazu gibt es auch eine Geschichte, die aber nicht hierher gehört...
Als ich mit meiner Drohung ernst machte, dass ich mich von ihm trenne, hat er mir sämtliche Prokura für die Firma entzogen...
Vor 5 Jahren habe ich ein tolles berufliches Angebot bekommen und ich habe es abgelehnt, weil ich an meine Kinder, Mann und Geschäft gedacht habe... Heute würde ich hier keine Kompromisse mehr eingehen.
Du wirst eines Tages genauso genervt und enttäuscht das Handtuch schmeissen und Dich fragen, warum Du das alles getan hast.
Ich habe 13 Jahre gebraucht um herauszufinden, welchen Stellenwert ich als Mensch und als Mitarbeiter bei meinem Mann habe. Und nun kämpfe ich seit 3 Jahren darum, aus einer Ehe herauszukommen, die sich als eine absolute Farce herausgestellt hat. Ich habe in all den Jahren jede noch so dicke und ekelige Kröte geschluckt und mich angepasst. Tu es Dir nicht an. Wenn Du der Meinung bist, dass der Beruf für Dich wichtig ist, dann tu das was Du für richtig hälst, denn früher oder später wirst Du es bitter bereuen.
Viele Liebe Grüsse Esterhäschen