sehun_12355792Das ist die Frage ...
die ich mir 1000 Mal gestellt habe!? Hab ich zu früh aufgegeben?
Aber wir hatten natürlich viele Krisen in den ganzen Jahren. Da du selbst eine lange Beziehung hast, weißt du ja auch, dass nicht jeder Tag Sonnenschein ist! Ich muss allerdings sagen, dass wir mindestens schon 7 Jahre wie Brüderlein und Schwesterlein gelebt haben. Sehr liebevoll, aber nicht wie Mann und Frau! Ich kann mich noch erinnern, als ich 28 war (da waren wir 7 Jahre zusammen) und geheiratet habe, dacht ich mir: Ok und das war es jetzt für den Rest deines Lebens. Betrug war nie eine Option für mich! Aber irgendwie war das mit der Leidenschaft durch bei uns beiden! Klar ist das nach einigen Jahren bei keinem mehr sooo toll, aber GAR NICHTS!?! Über Jahre?? Aber es war halt sonst alles ok. Also kein Grund zu gehen!
Dann kam 4 Jahre später die große Kindkrise (ich will gar nicht darauf eingehen wie unser Kind entstanden ist! Ein einziger Krampf!) und plötzlich hatte gar nichts mehr: Keine Liebe, keinen Freund, keine Leidenschaft! Ich hab mir selbst zig Briefe geschrieben und festgehalten was los ist und was ich nur tun kann! Ich war panisch und konnte mir zu diesem Zeitpunkt mir nie im Leben vorstellen mich zu trennen! Aber es war wie eine Spirale nach unten und egal was ich versucht habe, ging nichts mehr vorwärts immer nur noch mehr bergab!
Nach ca. 2 Jahren hab ich wohl die Flinte ins Korn geworfen. Es tat einfach nur noch weh! Ich hab emotional total abgeschalten! Ich konnte ihn nicht mehr sehen, riechen, anfassen ... nix mehr! Ich hab ihn total abgelehnt! Ich wollte das nicht, aber ich hab innerlich fast durchgedreht, wenn er mir zu nahe kam. Ich hab mich selbst nicht mehr verstanden! Es war so eine Krug-Brunnen-Geschichte. In mir wr einfach etwas gerochen. Dann hab ich mich monatelange gefragt, wie das sein kann. Wieso verhalte ich mich so. Er hat mir doch nichts getan, das hat er alles nicht verdient, was mache ich hier eigentlich? :-(
Im Laufe des folgenden Jahres (bevor wir uns getrennt haben) habe ich für mich festgestellt, dass vieles nie so richtig gut gelaufen ist. Haben wir eigentlich die gleichen Vorstellungen vom Leben? Ich bin nicht so ein Mensch, der denkt, dass alles wie im Film sein muss, aber wie heißt es so schön auf den Hochzeitskarten: Man sollte ihn die selbe Richtung blicken! Aber ich hatte immer mehr Zweifel, dass das bei uns beiden so ist. Ich hab ihn dann im Sommer gefragt, wie er sich unsere Beziehung vorgestellt hat. Es hatte völlig andere Vorstellungen als ich und meinte dann: Aber ich hab mich doch nie beklagt! Ich wollte immer nur mit dir zusammen sein! Ja schön! Aber das reicht nicht! Irgendwie sollte man schon an einem Strang ziehen - das ist total kontraproduktiv, wenn der eine Vorstellung hat und der andere immer nur bremst, weil er diese eben nicht hat. Aber das kann man ja auch niemandem vorwerfen!
Naja ... ich weiß es nicht! Ich fühl mich eigentlich ohne ihn sehr wohl! Ich habe halt schuldgefühle weil ich meinem Kind die Familie genommen habe und weil er meinte, er hätte sich trotz aller Probleme nie getrennt und wollte mit mir alt werden. Dass für ihn die ganzen Jahre verlorene Zeit sind, weil er jetzt wieder von vorne anfängt. Und ich kann sehr schlecht damit umgehen, dass ich ihm so weh getan habe! Ich denke immer, dass ich irgendwann dafür büßen muss und hab mich immer wieder gefragt, ob ich jemals wieder glücklich sein darf mit dieser schuld?
Meine Familie und meine Freunde sagen mir immer, dass ich nicht alleine die Schuld trage, aber ich kann ja nur für mein Versagen die Verantwortung übernehmen. Ich bin eben so ein bescheuerter Typus Mensch, der sich immer für alles verantwortlich fühlt. In diesem Fall fällt es mir unendlich schwer, weil ich doch niemals einem Menschen so weh tun wollte und ihm schon gar nicht. Er meinte, dass er mir verziehen hat, aber ich kann es nicht. Vielleicht muss ich einfach damit leben, weil die Dinge jetzt so sind wie sie sind! Vielleicht erlaube ich mir selbst auch irgendwann wieder glücklich zu sein!
LG Schnucko