Hallo,
ja, ich schreibe als Mann in ein Frauenforum, aber ich glaube nur hier eine Antwort bekommen zu können.
Ein ähnliches Thema habe ich hier auch schon gefunden (http://forum.gofeminin.de/forum/separation/\_\_f7130\_separation-Frau-sagt-s ie-liebt-mich-nicht-mehr.html) , also probiere ich es auch mal.
Etwas zur Vorgeschichte: Meine Frau und ich sind jetzt seit 12 Jahren zusammen, seit 3 Jahren verheiratet. Wir haben eine 3jährige Tochter, wobei ich sagen muss das unser Kind nicht wirklich ungewollt war, aber eher überraschend kam. Keiner hat mehr damit gerechnet, und das Thema Kinder war eigentlich durch. Vor allem für meine Frau.
Es lief in den Jahren nicht immer alles glatt, aber wir waren uns immer eigentlich sehr nahe (besser kann ich es gerade nicht beschreiben). Wir haben uns Wünsche erfüllen können, ich kannte meine Frau, sie kannte mich, es ging immer vorwärts. Ich habe Fehler gemacht, aber immer versucht daran zu arbeiten, teilweise bis zur Selbstaufgabe. Das war für mich nie ein Problem, da ich meine Fehler auch selbst als solche erkannt habe.
Ich habe versucht meiner Frau den Rücken frei zu halten, habe einen Großteil unseres Haushaltes geschmissen, unser Kind betreut, gekocht, geputzt, gewaschen.
Meine Frau konnte sich weiterbilden, auch mal allein verreisen, abends weggehen, alles nie ein Problem.
Alles fing ungefähr vor ca. einem halben oder dreiviertel Jahr an. Meine Frau hat sich körperlich von mir entfernt. Da habe ich mir noch gedacht, das gibt sich wieder. Kein Druck oder Drängen von mir. Ich muss dazu sagen, dass sie sich auch körperlich verändert hat, d.h. sie hatte früher beispielsweise nie regelmäßig ihre Periode. Das hat sich erst nach der Geburt unserer Tochter jetzt so langsam eingepegelt. Die hormonellen Veränderungen die das mit sich bringt wollte meine Frau nie wahrhaben und hat sich auch nie wirklich untersuchen lassen.
Ich vermutete auch so etwas wie eine verspätete postnatale Depression, keine Ahnung ob das so spät noch kommen kann.
Sie hat stark abgenommen, und ist seit einem halben Jahr auch seelisch so stark angegriffen wie ich sie noch nie erlebt habe. Einerseits fast depressiv, andererseits euphorisch. Angebote, sie zu unterstützen Hilfe zu finden schlägt sie ab, auch solche für z.B. eine Paartherapie.
Nun kam vor zwei Wochen das "Finale", sie sagte mir dass sie mich nicht mehr lieben würde und sie sich von mir trennen würde. Im Interesse unserer Tochter sollten wir vorerst auf eine räumliche Trennung verzichten. Geändert hätte sich nur die Tatsache, das sie mir jetzt gesagt habe wie es steht.
Ihr gehe es jetzt mit dieser Entscheidung gut, behauptet sie.
Sie hätte keinen anderen, sie suche aber nach etwas das sich wieder für sie wie Liebe anfühlt, "richtige" Liebe irgendwie. Und sie spricht da weniger davon selbst so geliebt zu werden, sondern selbst so zu lieben.
Ok, ich muss dazu sagen meine Frau war schon immer ein wenig so gestrickt. Und ich habe ihr auch direkt gesagt, dass sie nicht aus dieser Phase heraus solche Entscheidungen treffen sollte. Es kann nicht gesund sein, wochenlang unter wirklichen Gefühlsschwankungen, Depressionen u.ä. zu leiden, dazu ständig und massenhaft Liebesromane zu lesen, die manches dann doch ein wenig verklären. Das kann keine Entscheidung sein, die tatsächlich die Realität ist, die vor Wochen noch anders war.
Sie hat mich nie betrogen, und hat es wohl auch nicht vor. Ich im übrigen auch nicht. Es ist jetzt so das wir zusammenleben, auch gelegentlich gemeinsame Unternehmungen haben mit unserem Kind, wir uns aber sonst versuchen aus dem Weg zu gehen.
Allerdings schmeisse ich immer noch den Haushalt, betreue unser Kind, lasse mein gesamtes Einkommen einfliessen und und und. Ich muss dazu sagen, ich arbeite ausschliesslich nachts (noch, auch so ein Punkt den ich meiner Frau zuliebe ändern werde), und habe dadurch ca. 30 Minuten pro Tag Freizeit für mich. War nie ein Problem, aber nun weiß ich nicht ob ich mich auch in den Augen meiner Frau zum kompletten Idioten machen, wenn ich das weiterhin tue.
Jetzt konzentriere ich mich zunächst mal auf unsere Tochter, ein guter Vater bin ich zumindest noch, findet sie.
Kann mir hier vielleicht jemand helfen die Situation richtig einzuschätzen? Kennt das jemand ähnlich?
Soll ich kämpfen, und wie, ohne Druck aufzubauen?
Soll ich kämpfen obwohl sie sagt das es vermutlich sinnlos ist?
Ich habe mir jetzt vorgenommen einfach mal den Druck aus unserer Beziehung rauszunehmen. die DInge einfach mal passieren zu lassen, obwohl meine Frau für mich derzeit so unberechenbar ist wie nie zuvor.
Aber vielleicht gibt es ja hier Menschen, Frauen und auch Männer, die mir ihre Erfahrungen mitteilen könnten. Ich erwarte auch keine Patentrezepte, die gibt es nicht.
Gruß und vielen Dank