Diagnose allein gestellt, Therapie: Weglaufen - wie oft noch?
Auch hier eine Antwort, leider mit etwas mehr Text.
Mein Noch-Ehemann hat mich nach 18 Jahren Ehe mit einer Angestellten betrogen und lebt mit dieser nun seit 2 Jahren zusammen.
Wie kam dies? Ich weiß es nicht.
Mein Ex hatte zu DDR-Zeiten eine Kurzkarriere als Offizier hinter sich und begann dann 1993 in dem ihm geschenkten Abschluss eines Diplombauingenieurs zu arbeiten. Ich studierte auch bis 1989, bekam dann 1990 meinen Sohn. 1992 studierte ich noch einmal 3 jahre, nahm damals meinen Sohn mit und mein Ex und ich sahen uns nur an den Wochenenden. Da ich im Harz war, verbrachten wir die WE auch öfters dort. Unternahmen etliches, liebten uns sehr und hielten daher zusammen durch, denn finanziell war es stets belastend.
Was (mir) aber schon damals fehlte, war ein gemeinsamer Freundeskreis, ich selbst hatte dort Freundinnen und auch später in der Stadt, in der wir dann lebten. Nach dem Studium arbeitete ich und mein Ex auch, und 1997 wurde unsere Tochter geboren. Auch sie ein Wunschkind.
Ich hatte auch in der Freizeit versucht, dass mein Ex und ich gemeinsame Freunde haben, ihm waren meine Freundinnen nie passend genug, er selbst hatte keine Freunde. Auch seinen Studienfreund vernachlässigte er, obwohl wir anfangs dessen Familie noch gelegentlich besuchten (sie wohnten weit weg).
Seine Freizeit gestaltete er somit meist vor dem PC. Ich hatte damit Probleme, es gab sicher auch Streit, aber dann versuchte i c h , unsere Freizeit mehr mit Ideen zu füllen. Was wegen der Doppelbelastung sehr schwierig war, aber es gibt nichts, was eine liebende Frau nicht meistern würde. Von ihm kamen kaum Ideen, aber ab und zu mal baden fahren in eine Schwimmhalle mit den Kindern war schon mal drin.
Ein weiteres intensives "Hobby": Formel 1. Na jetzt wohl nicht mehr, da Herr Schuhmacher nicht mehr bei ist.
OK, auch damit findet man sich ab, interessiert sich leidlich, um auch mal darüber sich zu unterhalten zu können. Ein Ehemann einer Freundin vonmir war auch so Fan, und da glaubte ich, kann man mal gemeinsame Freundschaften (auch mit weiteren echten Aktivitäten entwickeln) aber Fehölanzeige. Die beiden
Männer saßen stundenlang nebeneinander ohne zu reden. (von gelegentlichen Kommentaren abgesehen).
1999 zogen wir aus der Stadt in ein Haus mit großem Grundstück aufs Land. Ich wieder integriere mich über meine Kinder und knüpfe Kontakte, trete in den Sportverein ein. Mein Ex: Fehlanzeige. Skat interessierte ihn, aber nicht im Vereinslaben, Fußball gar nicht, Feuerwehr auch nicht. Ja als Mann hat man es halt schwer.
Das große Grundstück, dass mich körperlich an meine Grenzen stoßen ließ (auch wenn er rasen mähte und sich um den Pool kümmerte), war für ihn Oase der Ruhe und Entspannung und ich sah es auch für die Entwicklung meiner Kinder als wichtig, dass sie mal sehen wie eine Möhre wächst. dazu muss sie aber auch angebaut etc. werden.
Irgendwann auch nach kleineren (?) Streien bei ihm die Einsicht, v.a. weil es ja so niedlich war, mit der Tochter Kartoffeln zu buddeln. Das Interesse für den Sohn beschränkte sich auf die Durchsicht der hausaufgaben. Man(n) wunderte und ärgerte sich nur, dass sein Großer sich mehr in eine PC-Welt zurückzog. Aber der Große hatte dennoch viele Kumpels und aus heutiger Sicht auch einige Freunde. Nach Auffassung seines Vaters ging er aber zu selten raus. (vom Baden mal abgesehen). Aber was lebte er ihm vor.
Auch hier wieder ich:
wenn man liebt, sucht man bei sich Fehler, obwohl ich dem Ex auch oft meine Meinung sagte. Denn blöde war ich ja nicht. Aber ich machte auch mit dem Großen allein (!) mal ne Radtour, unterhielt mich über seine PC-Spiele. Er hatte auch Aufgaben im Haushalt. natürlich gibt es in der Pubertät auch Probleme. Aber sollte man die nicht gemeinsam angehen?
ich fuhr 2001 zur Mutter-Kind Kur. Erfuhr, dass man sich auch Zeit mit dem Partner alleine nehmen sollte. Mein Ex war davon begeistert und wir hatten das Gefühl, es im griff zu haben.
Irgendwann dann seine Enlassung und sofort Pläne für eine Selbständigkeit. Ich bin übrigens Beamtin. OK, das würde auch für die familie Nähe bedeuten, statt ein vater, der weit fort ist.
Alles gemeinsam besprochen, von der Wahl des Firmenlogos bis zu vielen anderen details. Nach seinem Auszug aus dem "Büro" im (Miets!)-haus in Mietbüros. War auch oftmals bei ihm um zu helfen, nach meinem 8-Stunden-Tag. Und da man mit den Jahren auch zu hause routinierter wird, organisierte ich das schon irgendwie.
Übergigens hatte wir nun dankl meiner Integrationsaktivitäten noch 2 Paare (allerdings 10 Jahre jünger) gefunden, mit denen wir mal gemeinsam grillten, irgendwann kamen auch mal Geburtstagspartys dazu. Es wuchs so was wie Freundschaften.
Ein von den beiden (nie verheirateten) Frauen stellte mein Ex dann ohne mich zu fragen 2005 ein.
Zu diesem Zeitpunkt dümpelt die Firma so dahin, ich fan die Zugabe zum familieneinkommen nicht so prickelnd. Er meinte verärgert, dass er so viel in die Firma gesteckt habe, das gäbe er nie auf. Und ob ich ihn wohl lieber arbeitslos sehen wolle. Er unterstellte mir auch subtilerweise ständig, dass ich einfach nicht mit geld umgehen könne und auch kein Interesse an den familienfinanzen habe. Die Bankgeschäfte erledigte er alleine. Nun das Konto wuchs wohl nicht so, wie er es sich vorstellte, aber wenn man plötzlich 1.500 EUR weniger hat, na das soll mir mal einer erklären. Vor allem wollte ich ihn sanft die augen öffnen, was das Leben so kostet, indem er mal planen und einkaufen sollte, aber keine Chance. Er hatte dafür keine Zeit. Urlaub gab es auch nur 1 Woche im jahr, dafür hatte ich aber Verständnis und habe nie gemault.
Inzwischen war seine Schwester (zu der er wenig Kontakt hatte und ich gab es irgendwann auf) auch von ihrem Mann sitzen gelassen, was er nur mit den Worten kommentierte: na nun ist die heile Welt endlich zerbrochen. (Sie hat ein Haus mit Schulden und 2 Kinder). Auch dies aber schon Anfang 2005.
Ich hatte nun wegen der Firma Sorgen für die Zukunft, weil ich feststellte, dass wir nun nur noch wenig sparen konnten und er im Alter nur noch seine private Rentenversicherung hätte, die monatlich ausgezahlt grade reicht, die private Krankenversicherung zu decken. Er reagierte immer unwirsch und meinte, wer weiß ob er dann noch lebt.
Irgendwann 2005 entschlossen wir uns deshalb ein bescheidenes haus, das abzahlbar wäre zu kaufen. 29.12.2005 Notartermin. Am 01.01.2006 das Aus. Wegen der Dame aus unserem Freundeskreis, die er eben ohne mein Wissen eingestellt hatte.
Das heißt, dies wusste ich nicht, erfuhr nur, dass er mich nicht mehr liebe. Er hätte die raten nie allein neben einem eigenen neuen Leben zahlen können. Falls es noch jemanden interessiert, wie es weiterging, später.
Ich frage mich noch heute, was ich falsch gemacht habe. Muss man dem mann die Pistole auf die Brust setzen wegen der Firma. denn wenn nicht, kriegt man dennoch einen Arschtritt. Inzwischen ist er von mir aus den Schulden und em Grundbuch entlassen, ich habe ein 60-.Jahre altes haus an der Backe und aber einen Freund, der für mich alles macht. dafür bin ich sehr dankbar und ich will den Mann nicht mehr zurück.
Aber dennoch ist man, nicht nur wegen der Schulden nie fertig miteinander. Um seine Tochter kümmert er sich, alle 2 Wochen 1 WElang. Mein Sohn? Den hatte er noch belogen, von wegen, er ist mal für ne Weile weg. Welches ausreißen. Er hatte uns das Haus noch renoviert und seine und meine Eltern haben mitgeholfen.
Das und der regelmäßige Umgang mit der Tochter gibt ihm wohl ein gutes Gewissen? Dass ich den Regelunterhalt erst einklagen musste, auch normal? Die armen missverstandenen Selbständigen mit ihren gelasten BMW: Seine Angestellte ist nun fast 2. Chefin, obwohl sie nicht mal Bürokauffrau o-ä. gelernt hatte und nur gut reden kann.
Alle beiden Paare haben nun auch keinen Kontakt mehr zu mir, der eine verlassene mann nicht, na ist ja auch klar.und die anderen beiden sagten mir nach Monaten erst, adss er schon zur Silversterfeier mit seiner Angestellten in unserem Haus rummachte.
Also Ihr Männer: was wollt Ihr noch? Frauen, die schön sind? Na, ich bin auf keinen Fall hässlich. Schlank auch. Für eine nettes familienleben zu haben, gelegentlich auch was allein mit Freundinnen machen. Dem mann auch erotisch Abwechslung bieten mit allen sinnlichen Fantasien. Es war doch alles da.
Mein Fazit: Ich war blind. Bis zuletzt immer noch in Liebe zu ihm. Er hat mir keine Chance gegeben. Ich werde es nie überwinden, mein Sohn braucht grade jetzt einen Vater. Er war einer der Besten übrigens beim Abi. Aber nun?
Vielleicht nimmt sich mal einer Zeit für mich.
Bin leider stark- zu stark?