tommie_12485114Es tut sich was ...
Ich wollte nur noch einmal meinen Thread aufgreifen, und kurz die aktuellen Ereignisse schildern. Ein paar Wochen habe ich nicht mehr hier geschrieben, weil ich genug um die Ohren hatte ... die Ereignisse sich teilweise überschlugen.
Erst einmal zu Deinem letzten Beitrag, Dizzy: In diese Richtung ist es bei uns nie abgedriftet. Wir haben immer sofort ehrlich über alles geredet, ob es positive oder negative Gefühle waren. In den letzten Wochen habe ich bei mir gemerkt, dass immer öfters ein Anflug von Wut in mir hochkam. Dass Verzweiflung und Leid irgendwann in diese Richtung umschlägt ist wahrscheinlich natürlich und der körpereigene Selbstschutz, der einen davor bewahrt, in ein tiefes seelisches Loch zu fallen. Aber auch da habe ich offen darüber geredet und ihr gesagt, dass mir diese Tendenz Angst macht ... da dies die letzte Phase ist, bevor die Gefühle anfangen Schaden zu nehmen. Auf der einen Seite hat ihr das wieder Druck gemacht ... auf der anderen Seite hat sie große Angst bekommen, mich zu verlieren.
Und dann war da ja noch der Urlaub ... eine Woche, die wir bereits Mitte Mai geplant und gebucht hatten - in den Herbstferien und mit ihrem Sohn. Die Zeit bis dahin ronn uns sozusagen durch die Finger ... vorletztes Wochenende ist es dann bei uns wieder einmal richtig abgedriftet und bei mir fing die Verzweiflung wieder an, in Wut umzuschlagen. Abends war ich dann selber todtraurig und völlig verletzt, ihr weh getan zu haben. Aber ich bin ein Mensch, der offen über alle Gefühle redet, und so habe ich ihr auch das gesagt ... und Sonntags haben wir uns nochmal ausgesprochen und anschließend in den Armen gelegen, sie sagte erneut, dass sie sich ihr Leben ohne mich nicht mehr vorstellen könne.
An diesem Abend habe ich dann beschlossen, den Druck in Bezug auf diesen Urlaub hin einzustellen. Ich hatte gemerkt, dass weiterer Druck nur Dinge kaputtmachen würde. Kaum dass ich völlig ruhig war, begann es montags dann schon in ihr extrem zu arbeiten ... sie sagte mir immer wieder, dass sie sich nicht vorstellen könne, ohne mich dorthin zu fahren ... aber das sie sich vorher klare Verhältnisse schaffen müsse und noch nicht wisse, wie sie es umsetzen soll. Ich denke, ausschlaggebend war ein langes Gespräch am Donnerstag mit ihrer Mutter, die ihr noch einmal gesagt hatte, dass sie so doch nur alle unglücklich mache - und wenn sie den Urlaub mit mir wolle, dann solle sie doch einfach reinen Tisch machen und auch fahren.
So hat sie dann letzten Donnerstag ihrem Mann ganz klar gesagt, dass sie sich trennen will.
Somit sind wir einen ganz wichtigen Schritt weitergekommen. Erst einmal bereiten wir nun wirklich unseren Urlaub ab Samstag vor, zweitens hat sie auch schon die ersten Schritte gemacht, es ihrem Sohn beizubringen ... der noch positiver darauf reagierte, als sie erwartet hat. Am Wochenende hat sie sich einfach nur großartig gefühlt - befreit, mit Blick auf unsere gemeinsame Zukunft.
Wer sich allerdings auch nicht so verhält wie erwartet, ist ihr Mann. Er scheint immer noch nicht aufgeben zu wollen und macht ihr ein extrem schlechtes Gewissen ... redet ihr Schuld ein. So ist das Gutgehen vom Wochenende nach langen Diskussionen dort gestern Abend wieder in Unsicherheit und Schuldgefühlen umgeschlagen. Ich habe ihr gesagt, dass das normal ist - dass es in den ersten Wochen immer mal wieder schwankt, man es hinterfragt, abwägt - ohne vom Weg abzukommen. So ist es zumindest bei mir gewesen, nachdem ich mich von meiner Freundin getrennt hatte. Er tut ihr schlichtweg leid und sie meint es wäre einfacher, wenn er anders reagiert hätte ... abweisender und wütend. Wobei es so sicherlich für den Kleinen besser sei ...
Aber ich denke im Moment positiv und meine auch hier, dass sich dies in den nächsten Tagen und Wochen sicherlich relativieren wird. Es ist eben sehr schwer, wenn man noch Wochen unter einem Dach leben muss, da man ja ein gemeinsames Haus hat. Ich hoffe, dass auch das in Bälde geregelt wird und hier auch eine räumliche Trennung stattfindet ... aber nach diesem schweren Schritt wird sie erst einmal wieder Ruhe brauchen um Kraft zu sammeln ... und vielleicht regelt sich das alles ja schneller als man denkt. Ich würde es mir jedenfalls wünschen, weil so ist die Situation immer noch nicht besonders toll.
Jedenfalls geht es am Samstag erst einmal eine Woche zusammen weg ... und die tut uns sicherlich mehr als gut!