Ich bin 27 Jahre alt und habe das Gefühl je älter man wird, desto intensiver fühlt man das Leben in sich.


Ich hatte eine Beziehung, die vor einem Monat nach viereinhalb Jahren zuende ging. Es war so empfinde ich noch immer die Liebe meines Lebens. Und sie hat mich verlassen, denn ihre Sinne haben ihr wohl etwas anderes gesagt.


Richtig kann ich sie überhaupt nicht beschreiben, obwohl wir eine so lange und schöne Zeit zusammen waren und so viel erlebt haben. Sie war wie ein glitzerner Stein knapp unter der Wasseroberfläche am Strand, der hell leuchtet solange er im Wasser ist, aber in einem ganz anderen Licht erscheint, wenn er nicht mehr feucht ist - ganz schwer einordbar, was sie auch so interessant machte.
Manch einer von meinen Freunden meinte, ich soll ihr nicht nachtrauern, da er sie sowieso nicht so super fand, aber ich fand sie wunderschön.
Nicht nur ihr äußeres war bezaubernd, sondern auch ihr Wesen war so angenhem. Ich bin auf der einen Seite froh sie kennengelernt zu haben, weil es so schön mit ihr war, doch hätte mir klar sein sollen, dass mich das nun nicht loslässt und an mir zieht wie ein Gewicht, was einen von der Wasseroberfläche nach unten zieht, egal wie man kämpft, weil ich sie wollte, so sehr das ich alles für sie gegeben hätte und ich habe mich ihr absolut hingegeben.
Früher habe ich immer gedacht, ich möchte keine Kinder und keine feste Beziehung und vordergründig habe ich soetwas auch vor meinen Freunden und ihr gesagt, aber ich konnte sie nicht belügen, denn ich sah es in ihren Augen, dass sie wußte was ich dachte, wenn ich dies irgendwann nocheinmal sehr selten sagte am Ende unserer Zeit. Sie sagte es mir auch ins Gesicht, dass sie weiss wie sehr sie mich verletzt, da sie es auch spürt wie sehr ich sie liebe und was ich wirklich will, als sie mir sagte, dass es kein Wir mehr gibt. Ich habe lange gebracht um mir klar zu werden, was ich möchte, denn ich sagte mir immer, ich brauche mich nicht zu finden, ich darf mich nur nicht verlieren - und nun ist alles vorbei. Ich wurde herausgeschleudert aus meinem Bewußtsein und stand total unter Schock und habe ein par Tage gebraucht bis ich verstanden habe.


So einen Verlust habe ich noch nie gespürt und ich wünschte ich wäre mir darüber nie klar geworden. Nie wieder ihr Atem in meinem Haar, der wie Wind über Dünengras streicht, wenn wir uns aneinandergekuschelt haben. Nie wieder ihre sanften Hände auf meiner Brust, die ich mit meinem regelmäßigen Atemzügen in der Nacht auf und absenkte. Keine leuchtenden Augen mehr, die einen anlächeln, wenn man aus seinen Träumen erwacht.


Ich muss nun damit leben, dass sie unerreichbar für mich ist. Überlegt habe ich, wie ich sie zurückerobern kann. Ich dachte nach, versuchte etwas zu schaffen, dass sie zurückholte. So eine Mühe gab ich mir noch nie bei einer Sache. Ich rief sie an und fuhr zu ihr. Sie war in eine andere Stadt umgezogen. Sie bekam nie mein Geschenk, denn ich fühlte, sie würde wahrscheinlich weinen, aber nur weil sie traurig werden würde, weil sie empfinden würde wie traurig ich bin. Ich konnte es nicht über mein Herz bringen, sie auch so traurig zu machen und ich spürte es würde keinen Unterschied machen, ob ich es ihr geben würde oder nicht, da sie nicht Tränen vergießen würde, weil sie mich noch so sehr liebt, dass sie mit mir zusammen sein möchte.


Ich habe Freunde, doch nicht immer sind die bei mir, so dass ich sehr oft nachdenke. Ich habe den Grund der Trennung nie verstanden, denn sie hat sich nicht eindeutig geäußert - nur dass ihr Gefühl nicht mehr ausreicht. Ich lasse sie ziehen und bin so allein dabei. Ich vermeide jeglichen Kontakt und schiebe meinen Stolz vor, weshalb ich sie nicht am Telefon hören möchte, aber es ist so klar dass es etwas anderes ist. Leider lässt sich die Seele nicht belügen und die Sehnsucht umarmt einen unsichtbar. Wie ein Netz lenkt sie alle Gedanken irgendwann in eine Richtung.


Ich bin Surfer. Es klingt ein wenig abgehoben, aber vielleicht kann jemand es verstehen, wenn ich sage es gibt nichts Schöneres als mitten im Meer in fünf Meter hohen Wellen zu gleiten und das Brausen des Wassers um einen herum wahrzunehmen. Aber dennoch war ein Augenblick mit ihr genauso wie barfuss am Strand zu stehen, warmen Wind über Gischt herüberwehen zu fühlen, der einen im Gesicht streichelt und gleichzeitig fliegender Sand einem am Bein sanft kitzelt, während die Sonne den blauen Himmel wärmt. So empfinde ich nicht seitdem Schluss ist, sondern schon eine lange Zeit als ich mit ihr zusammen war.


Ich weiss überhaupt nicht, was ich aussagen möchte hiermit. Vielleicht schreibe ich mir auch nur etwas von der Seele, was mich im Moment verzehrt. Vielleicht hilft das ja die Wunden zu Narben werden zu lassen und es zu akzeptieren, so dass sie zu eine Art Stein wird, den man irgendwann einmal am Strand gefunden hat, einsteckt in die Jackentasche und der ein bischen versteckt ist, man aber weiss das er immer da ist und das man ihn fühlt, wenn man hineingreift.


Mir ist auch egal, was andere darüber denken. In meiner Umgebung sind im Moment auch wieder ein par schöne Frauen, aber nicht einmal die sind im Moment so interessant für mich, dass ich mit ihnen schlafen wollen würde, selbst wenn sie mich und ich nicht sie fragen würde. Ich glaube ich habe im Moment noch nichteinmal Lust sie näher kennen zu lernen.


Ja, so lebe ich nun vor mich hin und spare Geld um schnell wieder nach Südamerika zu fliegen oder mein Favorit auf die Cap Verden. Irgendwie ist mir klar, dass auch wenn ich dort bin nicht weglaufen kann vor dem, was mich in dieser Zeit so schwer in Anspruch nimmt.

Fast wie ein gedicht..
hallo "kanonenjonny",
deine "geschichte" ist sehr traurig aber auch sehr poetisch geschrieben..,
ich hoffe, sie weiss, was sie an dir verliert..
ich durchlebe im moment eine ähnliche situation..ich wünschte, mein ex-freund würde so von mir schreiben..
es hilft schon viel, wenn man liest, dass es vielen so geht..oder dass man sich alles von der seele schreibt.
ich habe meinem ex-freund wie eine art tagebuch geschrieben, in dem ich an jedem tag meine gefühle, meine traurigkeit, meine wut, meine enttäuschung hineingeschrieben habe..
es hat mir geholfen ud als er es gelesen hat, war er ziemlich beeindruckt..
viele gedanken, die man gern sagen würde, es aber nicht macht, gehen iregendwann im kopf doch verloren..so nicht..
ich habe ihn dieses buch nur zum lesen gegeben, mitnehmen durfte es es nicht..
es ist mir auch wichtig geworden..wenn ich manchmal darin lese,muss ich auf der anderen seite auch schmunzel..
probier das doch auch mal..
spare auf deinen urlaub. so hast du ein ziel..


alles gute und wie sagt man immer so leiht "kopf hoch" !!


lg babett
aber am ende muss man mit seinem schmerz allein ferig werden..ihn mit allen tiefen durchleben..