lineaNehmen wir einmal an, dein Partner ist so ein Fehltritt passiert. Es war im Urlaub, weit weg, dumme Feierlaune und die Gelegenheit hat sich so ergeben. Vielleicht war in eurer Beziehung durch Arbeitsstress das Sexleben etwas in Hintergrund geraten - wie auch immer, es ist passiert.
Jetzt kommt dein Partner mit seinem schlechten Gewissen an und erzählt dir davon.
Tolle Erklärung und weil er so ehrlich war, verzeihst du ihm großzügig, wie du bist.
Kannst du ihm wirklich verzeihen? Oder fängst du an, bei jeder Gelegenheit nachzudenken, ob er wirklich nur feiern geht oder ob er wieder einen ONS hat?
Es wird egal sein, was er sagt, der Gedanke wird in dir grübeln.
Du wirst gereizter sein, weil dieser Gedanke grübelt. Er wird gereizter sein, weil du mehr nachfrägst und kein Vertrauen zu haben scheinst.
Die Spirale dreht sich weiter und irgendwann zerbricht die Beziehung daran.
Aber nicht wegen dem Fehltritt, sondern weil ihr euch aus den Folgereaktionen gegenseitig die Luft in der Beziehung abgraben könnt.
Ich hatte mit meiner Frau diese Kriesensituation und sie hat es mir erzählt und wir hatten dannach eine harte Zeit und konnten uns doch noch aus dem Schlamm ziehen.
Du fragst mich, ob ich es in so einem Fall erfahren möchte? Nein, wenn es nur ein einmaliger ausrutscher war und die Wahrscheinlichkeit sehr gering sein wird, dass es zu einer Wiederholung kommt, dann möchte ich es nicht wissen. Dass sie ihr schlechtes Gewissen selber mit sich aushalten muss, ist für sie Strafe genug - ich möchte damit meine Gedanken nicht belasten müssen.
Aber wenn du an das Disney-Märchen glauben möchtest, dass sich das Paar alles erzählt und man damit besser lebt. Bitte.
Ich finde es reizvoller, wenn man nicht alles weiß und die Spannung dadurch höher ist.
Immerhin hat jeder noch sein eigenes Leben.