nicci42Hallo,
die Kernaussage ist doch, dass ihr beide, du und dein Mann mit der aktuellen Situation total überfordert seid...zu Recht! Ich glaube weniger, dass es in diesen Fragen noch um Rollen gehen kann oder wie man sie ausfüllt. Selbstverständlich bist du auch weiterhin Frau, Ehefrau und Mutter aber du befindest dich aktuell in einem Kampf, der dein Leben bestimmt und bei dem es womöglich ums Überleben geht. Dafür ist es enorm wichtig, deine ganze Aufmerksamkeit auf diesen einen Aspekt zu legen und nicht mehr, wie du eine Rolle ausfüllen kannst.
Es ist auch ein ungünstiger Gedanke sich "nur" als krank zu bezeichnen. Darauf will ich nicht hinaus, vielmehr geht es mir um Entlastung für dich, damit du deinen Fokus setzen kannst. Ein psychosozialer Dienst könnte dir erste Hilfe leisten und Kontakte herstellen, wie z.B. Kinderbetreuung während und nach deiner Chemotherapie. Keinesfalls sollte es dazu kommen Therapien abzusagen. Hier sind auch die behandelnden Ärzte, Onkologen, Hausärzte gefragt. Sprich bitte umgehend an, dass du dringend Unterstützung benötigst um die voll und ganz auf die Therapie zu konzentrieren.
Ich kann mir vorstellen, wie sich Panik einstellt bei dem Gedanken alles alleine bewältigen zu müssen. Aber das musst du nicht! Es gibt verschiedene Möglichkeiten, auch über die Krankenkasse. Es ist meines Erachtens keine Lösung eine dritte Person zu integrieren. Das mag eine vorübergehende Lösung sein, die "danach" zu weitaus größerer Problematik führt. Es kommt der Zeitpunkt, an dem du über neu definierte Rollen nachdenken kannst.
Erstmal bitte Unterstützung bei der Versorgung der Kinder! Eventuell gibt es auch eine Haushaltshilfe. Schulbegleitung, Hausaufgabenbetreuung ect.
Für dein Wohlbefinden sprich bitte mit deinen behandelnden Ärzten. Vor jeder Chemo können sie dir Ondansetron verabreichen. Das kann über einen Tropf laufen und hilft schneller, danach entweder nachspritzen oder als Schmelztablette unter die Zunge. Es hilft wirklich bei der Übelkeit.
Alles Gute, bleib stark.
LG Sis