nela_12728382Hallo Patricia!
Tja, die Sache mit dem "loslassen"....
Vielleicht vorab zu mir: mein Mann (36) hat sich nach fast 18-jähriger Beziehung von mir (32) getrennt. Näheres kannst Du, wenn Du möchtest unter "Trennung - mein Mann möchte es wieder versuchen ...." im Forum nachlesen. Das mit dem Loslassen eines Partners, den man liebt, ist wirklich nicht einfach... Ich habe es auch schon mit allem Möglichen (und Ünmöglichen)versucht: Therapie, mit Freundinnen reden, weggehen um auf andere Gedanken zu kommen, meine Freundin meinte sogar (um mich wohl aufzumuntern): ich such Dir jetzt den Richtigen! Aber wenn man noch nicht losgelassen hat, kann da kommen wer will, man hat gar nicht den Kopf frei, um sich auf jemanden ERNSTHAFT einzulassen. Ich muss dazu sagen, ich verschliesse mich jetzt nicht voll Trauer im Kämmerlein (allein wegen unserer beiden gemeinsamen Kinder (2 + 4 Jahre alt)kann ich nicht ständig weinend und trauernd durch die Gegend laufen), aber ich blocke sofort ab, wenn ich merke, dass da "jemand" ist, der vielleicht etwas mehr von mir als Freundschaft erwartet. Denn der Gedanke, dass mein Mann vielleicht doch nochmal einen Neuanfang möchte ist noch zuuuuuuuu tief verankert. Alle gutgemeinten Tipps und Ratschläge (andere Mütter haben ..., warum trauerst du ihm nach, sei doch froh..., vergiss ihn endlich...,) helfen einem nicht wirklich, oder??? Klar, die Zeit heilt alle Wunden und irgendwann werden wir morgens aufwachen und denken: Mensch warst Du blöd!!!
Aber ich habe von meiner Schwester ein sehr gutes Buch bekommen ("Wenn es verletzt, ist es keine Liebe", von dem Autor Chuck Spezzano), daraus möchte ich Dir einen kleinen Ausschnitt schreiben:
"- Jeder Verlust ist der erste Schritt zu einem Neubeginn:
Verluste sind unvermeidlich und notwendig, damit wir klar Schiff machen können. Sie zwingen uns dazu, zu erkennen, dass das, woran wir uns geklammert haben, uns nicht richtig stützen und stärken konnte. Wir sind aufgefordert, zu wachsen, zu reifen und weiterzugehen. Verlust ist der erste Schritt in Richtung Neubeginn. Aber wenn wir nicht aufhören zu trauern, wenn wir uns an das Vergangene klammern, wenn wir uns in Richtung Depression flüchten, nur um nicht voranschreiten zu müssen, verbauen wir alle Chancen auf einen Neubeginn. Wenn wir die Nacht nicht als notwendig anerkennen, sind wir nicht in der Lage, die Morgenröte zu sehen, die nach der dunklen Nacht aufzieht. Als Hilfe(übung) schreibt Spezzano weiter dazu: Verlust spricht tatsächlich von einem Neubeginn. Sei bereit loszulassen, was du verloren hast, so daß das Neue in deinem Blickfeld erscheinen und das Gute dich erreichen kann.
Ich lese (fast) jeden Tag einen, manchmal mehrere Kapitel in diesem Buch und muss sagen, dass es mittlerweile nicht mehr so ganz doll weh tut wie am Anfang. Allerdings sieht es bei uns halt so aus, dass ich das, was mir wahrscheinlich am meisten helfen würde, nämlich den Kontakt vorerst wirklich konsequent abzubrechen, wegen der Kinder nicht wirklich in die Tat umzusetzen ist! Diesen Vorteil (Kontaktabbruch) hast Du ja, ich wünsche Dir, dass Du die Stärke und die Kraft hast konsequent zu bleiben! Vielleicht hast Du ja Lust, zu antworten?
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Glück beim "Loslassen" und hoffe, dass du ganz schnell wieder glücklich bist!
Lg Anja