spectruDass Du einfach diesen Kinderwunsch verspürst / verspürt hast, scheint mir nicht besonders tiefgründig. Ich könnte Dich fragen, von wo kam dieser Wunsch denn her? Vielleicht von einem sehr tief verwurzelten Verständnis für den unschätzbaren Wert des menschlichen Lebens?Und doch: wieso "trifft" diesen Wunsch nicht jeden? Nun, ich bin versucht zu fragen, was ich nicht weiss. Was mir wahrscheinlich selten so gut gelingt wie in dieser Frage."
Das kommt immer darauf an, was man unter tiefgründig versteht und das obliegt dann doch jedem selbst. Ich finde es auch nicht tiefgründig die Familienförderung, oder die angebliche Dankbarkeit der Gesellschaft als Wunsch Kinder zu bekommen, anzuführen.
Außerdem, von welcher Dankbarkeit sprechen wir hier eigentlich? Niemand ist zu mir gekommen und hat sich je dafür bedankt, dass ich Mutter geworden bin. (Muss natürlich auch niemand) Im Gegenteil, als ich mehr arbeitete war ich die Rabenmutter und mit weniger Stunden ist man faul. Und ganz lustig wird es dann, wenn man mal bzw das Kind krank wird. Da wird man dann mit offenen Armen von den Kollegen empfangen und bekommt die Dankbarkeit so richtig zu spüren.
Es passt grundsätzlich nie, iregendwer jammert immer. Als ich ein drittes Kind wollte, kamen Meldungen wie "Du hast ja einen Jungen und ein Mädchen, du brauchst doch keines mehr".
Aber wie man an dem Thread sieht, werden ja auch Kinderlose ständig kritisiert und müssen sich rechtfertigen. Vielleicht sollte man die Gesellschaft vorher fragen, wie man denn sein Leben leben darf, damit sie zufrieden ist?! WIe viele Kinder man bekommen darf, wann und wie viel ich wieder arbeiten darf, ob ich überhaupt Kinder bekommen darf, damit alle rund um glücklich sind.
Warum es nicht jeden trifft kann ich dir nicht sagen? Warum wollen manche drei Kinder, andere aber nur zwei, eines, oder gar keines? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich niemanden in meinem Bekanntenkreis kenne der Kinder für die Gesellschaft bekommen hat.
"!Wieso kein Nachfolger für den Bauernhof? Klar willst Du den Kindern so viele Freiheiten lassen wie möglich. Bzw. völlig freie Berufswahl ermöglichen. Aber wäre es nicht irgendwie erfüllend, wenn eines der Kinder im Angesicht seiner Freiheit den Fortbestand Eures Lebenswerkes wählt?"
Wir haben keinen Bauernhof, das war jetzt nur ein Beispiel. Ja, wenn es freiwillig passieren würde, dann ist das ja okay. Aber was ist mit jenen die Kinder bekommen und gleich davon ausgehen, dass diese den Bauernhof, die Bäckerei etc übernehmen werden? Das weiß man ja im Vorfeld nicht, schließlich ist jedes Kind ein Individuum. Und es gibt Kinder, die das machen müssen, von denen das verlangt wird. Ich kenne da jemanden bei dem das der Fall war. Am Ende sind sie dann von dem Bauernhof weggezogen. Und sowas würde ich für meine Kinder nicht wollen. Es kann natürlich auch anders sein und das Kind übernimmt die Werkstatt des Vaters gerne. Ach sowas kenne ich. Aber das ist jetzt für mich kein (tiefgründiger) Grund ein Kind in die Welt zu setzen. Einen "Nachfolger" zu haben, "Dankbarkeit der Gesellschaft", "Familienförderung" für mich persönlich definitiv keine Gründe einen Menschen in die Welt zu setzen.
Aber egal ob Kinder oder nicht, jeder hat das Recht selbst zu entscheidn wie er sein Leben gestalten möchte. Und Fremde sollten sich nicht anmaßen anderen vorzuschreiben wie sie zu leben haben.